Aber das ist eine Schweinerei! James Joyce: Giacomo Joyce. Die Neuübersetzung (21).
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albannikolaiherbst - Samstag, 8. September 2012, 09:09- Rubrik: GIACOMO.JOYCE
Alban Nikolai Herbst / Alexander v. Ribbentrop
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Aber das ist eine Schweinerei! James Joyce: Giacomo Joyce. Die Neuübersetzung (21).>>>> Giacomo Joyce 22 Giacomo Joyce 20 <<<< Editorial <<<< albannikolaiherbst - Samstag, 8. September 2012, 09:09- Rubrik: GIACOMO.JOYCE
albannikolaiherbst meinte am 2012/09/08 09:11:
But what a mess! Joyce-Version ANHs.
[Bei der Passage muß man äußerst vorsichtig sein. Es dürfte sich „thin breath“ nämlich auf >>>> „Mirrha, the Mother of Adonis, OR: Lustes Prodegies“ beziehen, eine Versdichtung William Barksteds aus dem Jahr 1607, in der es heißt: With this, she turnd her blushing head aside, & vail'd her face with lawne, not halfe so white That euen the blending roses were espyed despight the cloudes, that hid them in despight She threw her thin breath through the lawne, and said Leaue gentle youth, do not thus snare a maid I came to Orpheus Song, good then forbeare, It is his tune, nor yours can charme mine eare. Das Gedicht gehört in den Zusammenhang des Orpheus-Mythos. Deshalb auch Joyces Warnung But bend and hear, meint: Glaube nicht dem Augenschein! Sie ist anders als sie wirkt. Zumal Joyce hier das Gesangesmotiv von Orpheus poetisch wegzieht und es seiner Eurydike zueignet, also der ferneren Wohlfahrt des geliebten Mädchens.] https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142781575
parallalie meinte am 2012/09/08 09:16:
Klein, einfältig und hilflos - HS-Version
Klein einfältig hilflos, fadenscheiniger Atem. Doch neige dich und höre: eine Stimme. Ein Spatz unter den polternden Rädern des Jagannath, des Erdenpolterers. Bitte, Herr Gott, großer Herr Gott! Adieu, weite Welt!... Aber das ist eine Schweinerei! https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142781578
albannikolaiherbst antwortete am 2012/09/08 19:16:
Das Problem@Parallalie. Ist.
Daß die junge Dame zuvor allezeit als aher gewissen denn einfältig beschrieben wurde. Das ist der Grund, weshalb ich mich für "seicht" entschieden habe. Einfalt hat sie, in Giacomos Projektionen jedenfalls, ja gerade nicht.(Nur um mal etwas Diskussion vorwegzunehmen und zu beginnen.) https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782125 parallalie antwortete am 2012/09/08 20:12:
@ANH
überkreuzkommentare, wie ich sehe... mit dem einwand bin ich einverstanden. aber im bilde ist dennoch immer noch ein spatz ("small"). das miteinander verwirken. zu ihr selbst würde ich dem "seicht" zustimmen. außerdem versuche ich, elemente vom vorherigen text zu übernehmen, daher "fadenscheinig", daher "flor"/trauerflor im vorigen text. sicher weiterzuführen (heute wohl nicht mehr: verabredungen).
https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782153 albannikolaiherbst antwortete am 2012/09/09 06:42:
@Parallalie. Und d e m.
>>>> d a ist unbedingt nachzugehen. Dank an Oegyr. Plötzlich wird das ganze Ding hier klar.Nur "fadenscheinig"... die Idee ist sprachlich toll, aber "fadenscheiniger Atem" ergibt kein sinnvolles Bild. Deshalb nahm ich "anfällig". Gut wäre aber, der neuen Interpretation nach "flacher Atem", nämlich der kurze stoßweise direkt nach dem Höhepunkt. https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782277 oegyr (Gast) meinte am 2012/09/09 04:42:
a little messy ;-)
... sei nicht eingewandt, aber in anschlag gebracht, dass der notorische wortspieler joyce bei "witless" auch "witness" geanklungen haben dürfte. wäre also der "witless and thin breath" nicht auch der einer (postorgasmisch) kurzatmigen zeugin eines gerade (zumindest imaginär) vollzogenen zeugungsaktes?
https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782250
albannikolaiherbst antwortete am 2012/09/09 06:27:
@Oegyr zu beidem:
Stimmt. Das müssen wir unbedingt im Auge behalten. Dann bekommt sie Szene auch einen Sinn, da sich eine Schülerin, schon gar >>>> in dieser Zeit, normalerweise nicht vor einem Lehrer bekleiden würde. - mista God, war ich blind! - Auch dieses "Mista", statt meiner gebliebenen "Mister"s ist vorzüglich. https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782267 albannikolaiherbst antwortete am 2012/09/09 06:37:
But what a mess! Nächste Joyce-Version ANHs.
[Siehe auch >>>> dort.] https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782269 oegyr (Gast) meinte am 2012/09/09 04:53:
oooh, mista GOD!
das "oh my god", das frauen da - gemäß männerfantasien - rufen, deutet sich ja zumindest an. ebenso im "good bye, big world!" der "petite mort".
https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782252
albannikolaiherbst antwortete am 2012/09/09 06:35:
Und "What a mess!".
Spielt dann, in der englischen "Rückübersetzung" auch "But what a --- miss!" an.
https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782268 oegyr (Gast) antwortete am 2012/09/09 07:02:
What a Miss ...
sollte man mister/mista GOD nicht sogar verschärfen zur "MISSTA"? da hätte man auch gleich das gleichgeschlechtliche des minister schöpfers und seines schöpfungsaktes, den wir alle immer wieder wiederholen drin. ist nur 'ne typographische variante, aber arno schmidt, der olle etymer tät sich freuen.
https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782302 oegyr (Gast) antwortete am 2012/09/09 07:06:
und verMISSen ...
auch dies noch drin ;-)
https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782305 albannikolaiherbst antwortete am 2012/09/09 07:45:
@Oegyr.
Ich möchte nur nicht gerne die Liebesgeschichte mit Sprachspielen überwölben... weil auch das wieder ein Wegdrängen der erotischen Getriebenheit wäre, die herauszuarbeiten ja eben meine leitende Idee für die neue Übersetzung ist.
https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782312 oegyr (Gast) antwortete am 2012/09/09 08:26:
sprachspielüberwölbung
kann ich nachvollziehen. indes - aus meiner erfahrung - beginnt jedes liebesspiel nicht nur mit sprache, sondern schafft sich im vieldeutigen "dirty talk" auch daraus lust. dessen sind wir und zumal joyce meister all unserer frauen. indes sollte es - da haben Sie recht - die zartheit der worte nicht überwuchern und überborden.
https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/142781574/#142782327 |
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