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Hab mich vom Schreibtisch erhoben, ich steh in der Tür. Rauchend betracht ich's. Physik und die Physiologie; Wunder, Christìn, sind sie nicht? Zwar ist die Wissenschaft Notwehr und Abwehr, Erklärung als Werkzeug, mit einem Knochen begann es, und dennoch, erschauern und staunen, das können wir trotzdem. Es gäbe sonst keine Musik, gäb nicht die menschliche Hoffart, die durchsetzt, was Alltag und Anbau nicht wollen; sich Fügen vernichtet's. Das Kindchenschema, wir wissen, es täuscht zu den Brauen der Abstand, und klein ist das Kinnchen und zärtlich; Statistiken haben wir drüber, und dennoch, wir sprechen zu recht von der Schönheit der Frauen, interpretieren sie, schaffen sie, ganz, und wir fühln sie. Daß ich nicht wegdenken kann! Von Strenge zu Wähnen, methodisch vagem, diffusem Gefühl, daß ein methodisch Gerechtes nicht sei, nur ein gutes Als-ob, willentlich imaginär, das uns heraushebt und singt, wie die Tiere nicht können. Weil's sich begreift. Städten verging das. Doch Bamberg hält daran fest. Zwar kennt es Zeit, nicht aber Zeiten, moderne, die Rom schon zu Stein für Eventzüge fror, lärmende, weißem aus Marmor, den Historismen, verklärende, cleanen. Bamberg hingegen ist still; Touristengedränge herrscht nur auf dem Brückchen am Wehr neben dem farbigen Rathausbaröckchen, wo's Eis leckt, entspannt zwischen der Bürger- und Bergstadt (wie Rom, heißt es, sie habe sieben Hügel). Sie gehen dann, aufsteigend, ein, aufgeleckt, eingeleckt in ihr, in sie, Stille des kleineren Roms, eingeatmet von mürben Mauern, den stehenden Orgien der Rosen, in Hecken, verwunschnen Gärtchen an leuchtenden Satteldächern. Hier meditiern konzentriert Katecheten in weiten Gebäuden machtloser Schönheit, in milden Gebäuden, bergan; Missionen, die nichts mehr wollen als schlafen, doch selbst in den Träumen noch streng sind. Deswegen ist hier kein Kitsch. >>>> BE 121
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albannikolaiherbst - Sonntag, 11. Oktober 2009, 14:59- Rubrik: BambergerElegien
Das fasst mich an. Die ersten Entwürfe, die ich las, hatten noch so einen kleinen Stacheldrahtzaun drumherum. Der ist jetzt weg. Jetzt befällt mich Ihre Sprache. Ich glaub, so muss es sein.
Merken Sie, wie still es hier gerade ist?
Es ist, als schälte ich das Ding aus der Schale, die nötig war, weil sie das Fruchtfleisch barg, das den Fötus ernährte, bis er für sich selbst atmen kann. Jetzt pell ich ihn raus. Das ist mein Gefühl. (Aber Sie glauben nicht, wie das jetzt leergesogene Zeug auf seiner Haut haftet! Ich zupfe und zupfe. Und es sind immer noch Restspuren dran: hab eben alle bisher neuüberarbeiteten Elegien - 9 der 13 sind es jetzt - noch einmal am Stück gelesen.)
Wie wenn Herbst mich angriffe, und mir sagte die Sonnenflecken könnten keine wasserspeienden Berge sein? Regeln aus der Physik hergeholt können hier nicht angewandt werden, nur der verkitschte Mensch kann sich selbst "entkitschen". Das erklärt mehr als alle.
I h r Problem, bekannt und genugsam vorgeführt: Sie halten Gefühl für Kitsch. Das i s t so bei Maschinenmenschen. Mal abgesehen davon, daß es guten Kitsch gibt. Der ist, wie in der Liebe, lebensfähiger als alle schlechte Abstraktion. Man kann sogar sagen, Abstraktion an sich sei nicht lebensfähig... also im Sinn eines "guten, erfüllten Lebens" verstanden. Welche Begrifflichkeit Ihnen logischerweise selbst schon wie Kitsch vorkommen wird. Ich glaube: da hilft nicht mal Mitleid. Es reicht, die Schultern zu zucken und zur Tagesordnung überzugehen.
bitte andere Namen benutzen, nur ne bitte.
>>>> Lavantes hatte das Problem auch schon mal. Es läßt sich nur durch Spielen lösen. (Übrigens hatte selbst ich es schon - allerdings auf einer völlig anderen Site, einer pikanten, was deshalb dreifach unangenehm war.)
es sollte mir eigentlich egal sein, es war halt gerade nur ein Anfall von Höflichkeit.
pesame, un poco, companero.
ich denke sie spielen mit löwinnen alban ?
hm - spiele mit jungs - naja - allet über die 30 hinaus, i guess.
very very catchy 4 dumbsters.
Auch das "hier Gefolgte", nach >>>> dort. Aus den >>>> d a genannten Gründen.
Im übrigen wurde auf dieser Messe, als zwei andere Dschungelmitarbeiter und ich uns trafen, der Vorschlag laut, Sie zum Dschungel-DJ ritterzuschlagen. Ich bin mir noch uneins, ob das in Ihrem Interesse ist.
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(...)
So beobachtete ich sie heimlich für mich. Zum Beispiel sehe ich sie noch heute an dem großen Braunschweiger ... Ritt auf dem Pegasos...
Der Ritt auf dem Pegasos ist nicht ganz ungefährlich,...
werneburg - 2018/01/17 08:24
Pegasoi@findeiss.
Den Pegasus zu reiten, bedeutet, dichterisch tätig...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:50
Vom@Lampe Lastwagen fallen.
Eine ähnliche Begegnung hatte ich vor Jahren in...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:43
findeiss - 2018/01/16 21:06
Pferde
In dieser Nacht träumte ich, dass ich über hügeliges Land ging, mit reifen, dunkelgrünen, im Wind raschelnden ... lies doch das noch mal
dann stimmt auch die zeitrechnung
http://alban nikolaiherbst.twoday.net/s tories/interview-mit-anady omene/
und...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:38
lieber alban
sehr bewegend dein abschied von der löwin, der...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:27
Bruno Lampe - 2018/01/11 19:30
III, 356 - Merkwürdige Begegnung
Seit einer Woche war die Wasserrechnung fällig und ich somit irgendwie gezwungen, doch noch das Postamt ... Bruno Lampe - 2018/01/07 20:34
III, 355 - … und der Gürtel des Orion
Epifania del Nostro Signore und Apertura Staordinario des einen Supermarkts - Coop. Seit dem ersten Januar ... Bruno Lampe - 2018/01/03 19:44
III, 354 - Neujahrsnacht e dintorni
Das Jahr begann mit einer unvorgesehenen Autofahrt bzw. mit der Gewißheit, mir am Vormittag Zigaretten ... albannikolaiherbst - 2018/01/03 15:16
Isola africana (1). Das Arbeitsjournal ...
[Mâconièrevilla Uno, Terrasse im Vormittagslicht
10.32 Uhr
Britten, Rhapsodie für Streichquartett]
Das ...
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