„Wer und wo sind wir überhaupt?“ Almut Oetjen über „Argo. Anderswelt“ in literaturkritik.de, März 2014.
albannikolaiherbst - Montag, 3. März 2014, 16:21- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Alban Nikolai Herbst / Alexander v. Ribbentrop
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ARGO-ANDERSWELT„Wer und wo sind wir überhaupt?“ Almut Oetjen über „Argo. Anderswelt“ in literaturkritik.de, März 2014.albannikolaiherbst - Montag, 3. März 2014, 16:21- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Argo. Anderswelt. Epischer Roman. Elfenbein Verlag, Berlin 2013.Alban Nikolai Herbst Argo.Anderswelt Epischer Roman. Gebunden, Lesebändchen, 872 Seiten. ISBN 978-3-941184-24-4 Im Buchhandel und bei >>>> Amazon. 39,-- Euro. Sonderausgabe: Auf 101 Exemplare limitiert, numeriert und mit einem Autographen versehen: 101,-- Euro. (Bestellung nur >>>> über den Verlag.) albannikolaiherbst - Dienstag, 18. Februar 2014, 15:01- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
ARGO AUF DER BESTENLISTE! Argo.Anderswelt (303). Die Bestenliste des ORF im Februar 2014.albannikolaiherbst - Sonntag, 9. Februar 2014, 08:30- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Argo bei RadioEins. Thomas Böhm über Argo.Anderswelt. Die Literaturagenten des rbb‘s. Am 12. Dezember 2013. Für Peter Jackson. Argo.Anderswelt (302).albannikolaiherbst - Donnerstag, 12. Dezember 2013, 16:59- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Entwicklung. Auf eine Frage Benjamin Steins. Argo.Anderswelt: Vilém Flusser. Argo 301.Vorausging - weit voraus - eine Bemerkung >>>> Vilém Flusser s, derzufolge jeder große Entwicklungssprung anfangs wie ein Regreß wirkt. Flusser machte das gern am Beispiel des Christentums klar: gegenüber der antiken Religion und Philosophie war seine Struktur ausgesprochen primitiv. Es brauchte auch fast eintausend Jahre (die gerade die italienische Kunstgeschichte einfach unterschlägt; deswegen "settecento" - 600 -, nicht etwa "diciasettecento" -1600 -), bis die Potenz, die in diesem Christentum lag, sich realisieren werden konnte. Diese Art Sprung bezog Flusser auch auf die moderne Ablösung der Buch/Schrift-Kultur durch eine Kultur der technischen Bilder.“ albannikolaiherbst - Montag, 19. August 2013, 18:56- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Unter dem Mast. Argo.Anderswelt: Aus dem Epilog (vor dem Lektorat). Argo (300).So sann ein jeder, bevor wir uns auf die Lager zum Schlafen legten, dem ersten auf See, und manche sannen noch lange weiter. Der Traum erst erlöste sie, der von der glucksenden Bordwand aufstieg, der ewige Meertraum, den uns die Herkunft aufs neue immer wieder bereithält, ob Frauen, ob Männern; schon Kinder wissen von ihm, und wohl ohne Vermittlung, denn erst, wenn wir altern, geht uns unvermerkt die alte Verbindung verloren, und sie versinkt in der Adoleszenz. Auf des reifen Bewußtseins ozeanischem Grund aber ruht sie nur aus, bis der Traum sie aufweckt. Dann steigt sie, erfüllt von Ruhe, zum Luftholn hinauf in unseren Atem und höher und kleidet Decken und Wände, wehrlos und frei von der Wehr, die, um zu schützen, das Ich sich aufgerichtet und um sich herum befestigt hat. Ufer, immer, machen sie flüssig und Boote, auf denen wir schlafen. Boot und ein Ufer ist selbst doch der Schlaf. Das Gurgeln und Glucksen währte. Von Zeit zu Zeit ertönte zum Jammern des Windes, der unser Segel blähte, der Ruf nach der Ablösung. Endlich nämlich ging auch Jason zur Ruhe. Ich sah ihn, wie er sich legte. Nicht aber Michaela zur Seite; sie blieb die ganze Nacht dort stehen am Bug, staunend, entschieden und wie, als wär der Spriet sie selbst und wiese der krabbligen See die Furche, in der wir ohne Not uns dahinsegeln ließen, anvertraut ihr wie getraut die Welle der Welle, Woge die Woge hebend, senkend und abermals hebend, nicht länger Getrennte, sondern nun aufgenommen, rückgenommen in sie, Natur: als Geschöpfe einig mit dem Vergehen und nächstem, jedes neuen Entstehenden Schmerz, der, wie seine Zwillingsschwester Lust, ein bedingtes Kind ist des atmenden Daseins. Wenn sie grenzenlos würden, lösten beide sich auf ins Nichts als Ungefühlte und niemand wüßte von ihnen noch von uns. Denn sie brauchen sich, wie wir ihrer Gegenwart bedürfen, ständig, der Trauer, der Hoffnung, des Tages kurzen, selten nur mehr als Stunden währenden Glückes. Damit endet's: Nie wieder Schmerz. Es ist das der Tod schon, den ich über mir glimmen sah als funkelndes Leuchten längst vergangener Sterne im Schwarz des samtenen Lohens leerer und kalter, endlos weiter fühlloser Räume. Wie er gewiß und lebendig, der Mast - und das bauchige Segel war seine Lunge – da stand! aufrecht und hoch in den Lack des Firmamentes gespitzt, wie wenn er Linien hinein, wie Schriftzeichen, ritzte, geführt von seeseits, wie von der Woge angehoben und abgestrichen die führenden Glieder - Knöchel, Daumen und Zeigefinger Poseidons, so dacht' ich, Amphitrites vielleicht, der Nymphe, Konturen skizzierend gegen die Nacht, arabeske Spuren von Sehnsucht, die sie und Menschen eint mit den Göttern, irdischen, die wir erfanden, um uns dauernd ein Abbild zu schaffen, des Todes jedoch gewärtig, u m's so zu tun. Das Gurgeln, das Glucksen, und manchmal schlugen spritzige Brecher, kleine, über das Deck hin, angestachelt vom Wind, den dauernden, wechselnden Brisen, die nach Tang und nach Fisch rochen und mit sich die Lieder trugen, „die ihr schon völlig vergessen, ja weggedeckt hattet in dem Lärm eurer niemals verstummenden, treibenden Städte“. Also sprach wer und regte mein Herz und hob, an der Hand mich führend, leicht mich hinauf, und also wandelten wir nun um den erhabenen Rand des immer wachsenden Schlafes, ich und die Göttin, im Traum, die blauen glänzenden Augen gegen das Meer gewendet, versuchende freundliche Worte, die ich noch für wirkliche hielt, derweil wer mich anstieß, aus meinem Argo-Traum hinaus und in das Café zurück, aus Gurgeln und Glucksen, die Wellen sprühten zur Theke. Müde sah ich, Alleingebliebener, hoch: einer jungen Frau ins Gesicht, die aufzuräumen begonnen. Sie stellte schon alle Stühle umgekehrt auf Tische und Tresen; ich hatte dabei gestört offenbar. Sie brauchte den Platz. (...) >>>> Argo 301 Argo 299 <<<< albannikolaiherbst - Dienstag, 14. Mai 2013, 07:49- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Argo.Anderswelt: Aus dem Epilog (Entwurf). Argo 299.Nota:
Im Buch erscheinen die Verse nicht mehr mit Zeilenbrüchen, sondern als durchlaufender Prosatext. Die Zeilenbrüche h i e r dienen der Arbeitsorientierung und Überprüfung des Versmaßes, wobei die Nummern den jeweiligen Vers Goethes bezeichnen; darunter steht der zugehörige Originaltext des Achillëis-Fragments. Der erste Vers ist der darum so verkürzte 268., weil dessen Anfang rhythmisch bereits die Titelzeile der Überschrift bildet, die wiederum den Fließtext des Kapitels davor fortsetzt: taucht' in die Woge des Meers. 268 (ff)-/--/--/- „ Was sollen die täuschenden Worte? Hart und unwillig wie auf steinernen Boden; es schrieen 269 /-/--/-/--/--/- Sprächest du, mich zu reizen etwa? Und dich zu ergötzen, auf, als würden sie reißen, die straff, um die Masten zu halten, 270 /-/--/--/--/--/- Wenn ich zürne, mir so vor den Himmlischen Schmach zu bereiten? Angezogenen Wanten; alle die Ruder verriß es 271 /-/--/-/--/--/- Denn ich glaube wohl kaum, dass ernstlich das Wort dir bedacht sei. Hoch aus den Dollen. Niemand war fähig, dem wütigen Meer die 272 /--/-/--/--/--/- Ilios fällt! Du schwurst es mir selbst, und die Winke des Schicksals eigne Kraft und den eignen Willen entgegenzustemmen; 273 /-/--/-/--/--/- Deuten alle dahin, so mag denn auch fallen Achilleus, Wild erhoben sich über das Schiff, wie Gebirge, die Wellen; 274 /-/--/--/--/--/- Er, der beste der Griechen, der würdige Liebling der Götter! Krachend und schäumend schlugen sie nieder, wie wenn sie der Menschen 275 /--/-/--/--/--/- Denn wer im Wege steht dem Geschick, das dem endlichen Ziele Hochmut meinten, den sie zu ducken von Thetis gerufen, 276 /-/-/--/--/--/- Furchtbar zueilt, stürzt in den Staub, ihn zerstampfen die Rosse, die dabeiwar, die Grenze um ihr verlornes Europa 277 /-/--/-/--/--/- Ihn zerquetschet das Rad des ehernen, heiligen Wagens. einzureißen; mit aller Wut, die sie hatte, durchbrach sie 278 /-/--/-/--/--/- Also acht’ ich es nicht, wie viel du auch Zweifel erregest, gleichzeitig westlich und östlich die Mauer, zugleich aus des Rheines 279 /--/--/--/--/--/- Jene vielleicht zu erquicken, die weich sich den Schmerzen dahingibt. Graben, der über die ganze Länge bebte, herauf, und 280 /--/--/-/-/--/- Aber dies sag’ ich dir doch, und nimm dir solches zu Herzen: neues, mesozoisches 281 /-/-/--/-/--/- Willkür bleibet ewig verhasst den Göttern und Menschen, Länder und Städte -//--/--/- 282 /--/--//--/--/- Wenn sie in Taten sich zeigt, auch nur in Worten sich kundgibt. >>>> Argo 300 Argo 298 <<<< albannikolaiherbst - Dienstag, 7. Mai 2013, 11:57- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Aus: Zwölfjahreshalber (Entwurf). Argo.Anderswelt. Argo 298.
albannikolaiherbst - Montag, 6. Mai 2013, 12:02- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Entwurf der Kleinen Vorrede zu „Zwölfjahreshalber“. Argo.Anderswelt. Argo (297).Mögen die kleinen Namensfeuer, um die je ein historischer Halo schimmert, ihrer Orientierung einigermaßen dienlich sein: sie bleiben dann immer noch ungefähr genug, um die flüssige Unendlichkeit, die hier gemeint ist, nicht in normierter Realität erstarren zu lassen. Die Namen und ihre Geschichten sind Möglichkeiten, und keine Lesart schließt eine andere aus. Buenos Aires. Anderswelt, Wurmvorsatz. Immerhin, Sie haben die Wahl, diese zweite Abteilung des Buches flugs zu überspringen, um gleich mit „Skamander“ auf Seite ** zu beginnen; falls Sie die Fülle des ausgebreiteten Lebens allzu verwirren sollte, werden Sie ja jederzeit zurückschlagen können, denn anders als seinerzeit der Wurmvorsatz sind diese Seiten vorsätzlich feste eingebunden. Denen aber unter Ihnen, die direkt aus Thetis und Buenos Aires an Argos Reling treten, möge das Zwölfjahreshalber lediglich das Handseil an der Gangway sein. Daß die Geister auf eine Diskette kamen, lag in den Neunzigern in der Zeit. Man hätte sie schon 2001 nicht ohne äußerste Gefährdung auf einen USB-Stick überspielen können – schon aber gar nicht, bewahre! άπαγε!, in eine Cloud. Herbst & Deters Fiktionäre im April 2014 albannikolaiherbst - Montag, 22. April 2013, 08:38- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Argo. Anderswelt. Erissohns Erzählung, Überarbeitung, Verse 151-172. (Argo 296).[Je klein unter den Erisohn-Versen steht Goethes Originaltext: „zitiert“ ist alleine sein Rhythmus.] Jahre enteilten. Immer wuchs noch das Meer, wuchs die Mauer „Göttin, nicht weggekehrt empfange mich! Lerne gerecht sein! 152 /-/--/--/--/--/- weiter auf, als, so hört‘ ich, so sah ich, fünf andre ihr Boot bei Denn ich schwör’ es bei jenen, die, unten im Tartaros wohnend, 153 /--/--/-/--/--/- Nowy Tag antäuten, Wasser suchend; doch fanden sie eigleich Sitzen um Kronos umher und über der stygischen Quelle, 154 /-/--/-/-/--/- Steine, schimmernde grüne, so sehr lockende, daß sie, Späte Rächer dereinst des falsch gesprochenen Schwures: 155 /-/--/--/-/--/- Durst und Hunger nicht achtend, sich rafften, was an Juwelen Nicht her bin ich gekommen, damit ich hemme des Sohnes 156 /--/--/--/--/--/- raffbar nur war, und enteilten zurück in ihr Boot, denn sie ahnten Nur zu gewisses Geschick, und den traurigen Tag ihm entferne; 157 /-/--/--/-/--/- nichts ums brütende Thetisgelege. Sondern, so hieß es, Nein, mich treibet herauf aus des Meeres Purpurbehausung 158 /-/--/-/--/--/- immer nehm‘ noch Europa, Kosice nahe die Lücke, Unbezwinglicher Schmerz, ob in der olympischen Höhe 159 /--/-/--/-/--/- Seemann und Flüchtling auf, denn die Mauer, da, stünd noch offen. Irgend ich lindern möchte die jammervolle Beängstung. 160 /-/--/--/-/--/- Doch: Von ihnen nicht einer kam an. Doch aber ein andrer, Denn mich rufet der Sohn nicht mehr an, er stehet am Ufer, 161 /-/--/-/-/--/- als, an Roznavas Klippen leck, ein Aff‘ dem Versinken Mein vergessend, und nur des Freundes sehnlich gedenkend, 162 /-/--/--/-/--/- wild entsprang und mit gellendem Schrei sich kämpfend an Land zog. Der nun vor ihm hinab in des Aïs dunkle Behausung 163 /--/--/-/-/--/- Dort schlief er ein als ein Tier, erwachend aber als Mensch, den Stieg, und dem er sich nach selbst hin zu den Schatten bestrebet. 164 /-/--/-/-/--/- Menschen fanden als Kind. Es weinte. Sie nahmen‘s zu sich, Ja, ich mag ihn nicht sehen, nicht sprechen. Hilf’ es, einander 165 /-/--/-/-/--/- nacktes Bündel; allein ein Album drückte es an sich, Unvermeidliche Not, zusammen jammernd, zu klagen?“ 166 /-/-/--/-/--/- das es, Herkunft täuschend, entrissen hatte den toten Heftig wandte Here sich um, und fürchterlich blickend 167 /-/--/-/--/--/- Männern, die mit den Steinen, einem nur nicht, schon versanken. Sprach sie voller Verdruss zur Traurigen kränkende Worte: 168 /--/-/--/-/--/- Das blieb dem Jungen, außer der Ahnung, fortan vergessen. „Gleisnerin, unerforschte, dem Meer gleich, das dich erzeugt hat! 169 /-/--/-/--/--/- Auch noch fand man das Messer, fand man vom Ei noch ein Reststück Trauen soll ich? Und gar mit freundlichem Blick dich empfangen? 170 /-/-/--/-/--/- bei ihm liegen, das man für ihn verwahrte und schützte, Dich, die tausendfach mich gekränkt, wie sonst, so vor kurzem, 171 /--/--/--/-/--/- bis er es selber, ein dunkelstes Rätsel, mittragen konnte, Die mir die edelsten Krieger zum Tod befördert, um ihres 172 /--/--/-/-/--/- wie er‘s dann tat, als er aufbrach, Jahre später gen Westen. Sohns unerträglichem Sinn, dem unvernünft’gen, zu schmeicheln. (Kommentar zum Sinn solcher Verse siehe unter anderem - >>>> dort im Arbeitsjournal.) albannikolaiherbst - Montag, 25. März 2013, 08:15- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
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