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FrauenundMaenner
Nicht alles muß sich realisieren, wohl aber alles zur Erhitzung ausgesprochen sein. Oder miteinander im Akt fantasiert. Und, in freien Sätzen noch über die letzte Hemmung gesprungen, stets haarscharf am Werden. Lustvoll dabei auf dem Risiko schleudernd, daß es geschieht.
[Selbst, g i n g e faktisch nicht, was fantasiert ist.]
albannikolaiherbst - Mittwoch, 9. Februar 2005, 11:34- Rubrik: FrauenundMaenner
"Sie wissen doch: Es gibt den im Stehen genossenen Kaffee. Das Geheimnis ist, daß immer ein einziger Blick genügt. Danach hat man Zeit.
Aber das schiebe ich nun I h n e n zu: Dann müssen Sie sich von sich aus melden, schon Ihretwegen. Man darf als Mann einen k l e i n e n Schritt übern Stolz hinausgehen, aber schon der ist heikel. Jeder weitere läßt abstürzen."
[Sollte sie das lesen, und das wird sie, wird sie entweder verärgert - also nie mehr - reagieren oder --- lachen. Ich setze auf das Gelächter Homers. Jede andere Reaktion wäre mir unangemessen. Und ihr sowieso.]
albannikolaiherbst - Freitag, 17. Dezember 2004, 23:02- Rubrik: FrauenundMaenner
Die Väter schlagen sich mit ihren Kindern durch die Scheiße. Und die Mütter, nachher, pflegen den Kindern die Wunden, aber den Vätern besser nicht. Sonst verliert Liebe ihre Erotik, die ebenfalls - auch - Kampf ist. Geht Mütterlichkeit auf die Mutter als Frau über und lebt sie das an dem Mann aus, greift unmittelbar das Inzestverbot.
Auch dies ein Gesetz Der Dschungel, das mir und Dir nicht gefällt. Doch es gilt.
albannikolaiherbst - Freitag, 19. November 2004, 08:08- Rubrik: FrauenundMaenner
Reporter: “Sie kommen in dem Film doch gut weg… der Hauptdarsteller geht mit sich selbst, nicht mit Ihnen ins Gericht… Ich verstehe Ihre Wut einfach nicht.”
Frau: „Ich will nicht, daß meine Mutter erfährt, wie sehr ich diesen Mann geliebt hab. N i e m a n d soll das erfahren!“
albannikolaiherbst - Donnerstag, 11. November 2004, 09:12- Rubrik: FrauenundMaenner
Interviewer: “Was wollen Sie denn erreichen?”
Betroffene: „Ich will ihn dafür büßen sehen, daß ich ihn verlassen mußte. Ich will, daß er die Rechnung dafür zahlt, daß ich mich gegen ihn entschied. Und für einen Falschen. Der mich nun derart gedemütigt hat!“
albannikolaiherbst - Mittwoch, 10. November 2004, 23:46- Rubrik: FrauenundMaenner
“Sie wurden für mich einfach der Mensch, von dem ich träumte. Durch Zufall, wofern es solchen gibt, wurden Sie dazu, zweifellos, und bloß, weil man Ihren Namen nannte. Man hätte aber ebensogut auch von jemand anders reden und gewünscht haben können, daß ich ihn heirate. So ist es denn auch keine Zudringlichkeit, wenn ich Ihnen vorhin jenes Geständnis gemacht habe. Es verpflichtet Sie zu nichts, und Sie könnten, fühlten Sie sich selbst verpflichtet, nichts für mich tun, ebensowenig wie Sie etwas gegen mich tun könnten. Denn jedes von uns hat nur mit sich selbst zu tun, niemand kann einem andern helfen, und jede einzelne, fühle ich, ist allein, sehr allein, ganz allein sogar. Es gibt wohl keine wirklichen Beziehungen zwischen den Menschen. Es kann keine geben. Man ist einander immer nur ein Anlaß, mehr nicht. Ein Anlaß zum Haß oder zur Liebe. Aber Liebe und Haß, sie entstehen in uns, sie walten und vergehen wieder in uns allein. Keine wirklichen Fäden spinnen sich von einem zum andern. Alles, was man einander sein kann, ist nur ein schönerer oder häßlicherer Vorwand für das eigene Gefühl. So war ich glücklich, als ich Sie sah und Sie mir gefielen, denn ich hatte mich nach Ihnen gesehnt, und alles, was ich hoffen kann, ist, daß ich Ihnen nicht mißfalle.“
albannikolaiherbst - Mittwoch, 13. Oktober 2004, 13:32- Rubrik: FrauenundMaenner
Offenbar ist die Furcht vor dem Tod geringer als die vor etwas anderem. Denn es ist überhaupt kein Problem, „ungeschützt“ zu lieben. Aber ich muß so ein Ding bloß sehen, fällt mir das meine zusammen. Das ist ein derart konditionierter Reflex, daß ich mittlerweile nur noch auflachen kann. Was die jeweilige Partnerin oft irritiert. Schon die F r a g e nach dem Kondom führt bei mir zur Verweigerung. Also dazu, nicht mehr zu wollen. Das kann, kommt das Gespräch darauf, schon bei einer ersten Begegnung geschehen, im Restaurant, in einem Café, das passiert mitten im Akt. Ganz plötzlich ist das erotische Interesse erloschen.
(Also ist es offenbar keine Furcht, sondern Angst, nämlich objektlos. Denn Furcht vor was? Furcht vor Versagen kann es ja eben nicht sein. Also eine vor den Gerichtsvollziehern oder dem endlosen Papierkram, den das Finanzamt dem „freien Beruf“ abverlangt? Vor der Häme, mit der ich es im Literaturbetrieb zu tun habe und auf die ich seit ein paar Jahren aufs schärfste reagiere, was die Anzahl meiner Gegner allerdings nur noch vermehrt? Auch Furcht vor Verlust kommt kaum infrage, denn den holt mir diese Angst ja gerade ins Haus. Ich w i l l, wenn ich liebe, riskieren.
Das Versagen vor Kondomen begleitet mich seit knapp drei Jahrzehnten, doch mit der AIDS-Invention wurde der Reflex radikal. Als sollte ich zu dem, was ich nicht wollte, gezwungen werden und wäre, wie bei jedem anderen Zwang, sofort in eine rigorose Widerstandshaltung arretiert. Allein die Profanierung, welcher der Liebesakt unterworfen wird, indem man ihn kalkuliert, ist mir zuwider: Er soll Rausch und Auflösung sein, nicht pragmatische Triebabfuhr. So erfüllt mich heute die Klage, es schützten die jungen Leute sich nicht mehr, mit einem Gefühl tief übereinstimmender Befriedigung.)
Wirkt ein unbewußter Kinderwunsch, dessen Natur den Gedanken an Krankheit nicht kennt? Wirkte er in mir, bis heute, seit je? Das könnte erklären, weshalb ich die Frage nach der Verantwortung zwar verstehe und auch ganz berechtigt finde, nicht aber fühlen kann. Mein Instinkt widersteht ihr. Und läßt mich, wird sie gestellt, ganz konsequent versagen.
albannikolaiherbst - Mittwoch, 13. Oktober 2004, 09:27- Rubrik: FrauenundMaenner
Die Venus ist eine glitschige Göttin und kennt keine Regeln.
albannikolaiherbst - Montag, 11. Oktober 2004, 14:00- Rubrik: FrauenundMaenner
Am frühen Morgen, nach der gemeinsamen Nacht.
Sie hatte immer i h n anrufen wollen, hatte sich völlig bedeckt gehalten. Und als sie sich trafen, war andres zu reden. Noch als sie zu ihm gingen, denn die letzte Bahn war längst fort, wußte er ihren Namen nicht.
Er: „Jetzt kannst du mir aber deine Telefonnummer geben.“
Sie: „Darf ich noch etwas überlegen?“
Am wiederum nächsten Morgen, nahezu vierundzwanzig Stunden später.
SMS: „Guten Morgen. Ich wollte diese Entscheidung bei halb halbwegs wachem Verstand treffen. Nun wünsche ich auch Dir einen schönen Tag. Ute.“ Und die Mobilnummer mitgesendet.
[Kleine Etude der Aussparung I, 2]
albannikolaiherbst - Dienstag, 5. Oktober 2004, 11:03- Rubrik: FrauenundMaenner
„Warum bin ich so? Was läßt mich all das tun? Was treibt mich? Ich bin doch eine selbstbewußte Frau!“
Sie gingen langsam nebeneinander durch die Nacht zur S-Bahn-Station. Es nieselte in feinen Spitzen. Um sie glitzerten Lampen. Vor ihnen schimmerte der matte, mythisch silberne Ball des großen Planetariums.
„Wir sind verschiedene, immer wieder drängt etwas aus uns heraus, das wir auch sind. Und abermals anderes. Unser Selbstbild - unser Tagbild - bleibt davon ganz unberührt, weil es unberührt i s t. Ich unterscheide mich da nicht. Wer das begriffen hat, verliert gegen seinen Nächsten nie den Respekt, egal, was man anstellt miteinander.“
Sie gaben sich, nach all den Stunden körperlicher Übertretungen, warm und distanziert die Hand.
„Die Kinder dürfen nie davon wissen“, sagte sie.
„Nicht, wenn sie Kind sind“, sagte er.
[Massenet, Hérodiade.]
albannikolaiherbst - Dienstag, 28. September 2004, 08:48- Rubrik: FrauenundMaenner
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
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Die Dynamik
hatte so etwas. Hab's öfter im Kopf abgespielt....
Bruno Lampe - 2018/01/17 21:27
albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:45
Zwischenbemerkung (als Arbeitsjournal). ...
Freundin,
ich bin wieder von der Insel zurück, kam gestern abends an, die Wohnung war kalt, vor allem ... albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:38
Sabinenliebe. (Auszug).
(...)
So beobachtete ich sie heimlich für mich. Zum Beispiel sehe ich sie noch heute an dem großen Braunschweiger ... Ritt auf dem Pegasos...
Der Ritt auf dem Pegasos ist nicht ganz ungefährlich,...
werneburg - 2018/01/17 08:24
Pegasoi@findeiss.
Den Pegasus zu reiten, bedeutet, dichterisch tätig...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:50
Vom@Lampe Lastwagen fallen.
Eine ähnliche Begegnung hatte ich vor Jahren in...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:43
findeiss - 2018/01/16 21:06
Pferde
In dieser Nacht träumte ich, dass ich über hügeliges Land ging, mit reifen, dunkelgrünen, im Wind raschelnden ... lies doch das noch mal
dann stimmt auch die zeitrechnung
http://alban nikolaiherbst.twoday.net/s tories/interview-mit-anady omene/
und...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:38
lieber alban
sehr bewegend dein abschied von der löwin, der...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:27
Bruno Lampe - 2018/01/11 19:30
III, 356 - Merkwürdige Begegnung
Seit einer Woche war die Wasserrechnung fällig und ich somit irgendwie gezwungen, doch noch das Postamt ... Bruno Lampe - 2018/01/07 20:34
III, 355 - … und der Gürtel des Orion
Epifania del Nostro Signore und Apertura Staordinario des einen Supermarkts - Coop. Seit dem ersten Januar ... Bruno Lampe - 2018/01/03 19:44
III, 354 - Neujahrsnacht e dintorni
Das Jahr begann mit einer unvorgesehenen Autofahrt bzw. mit der Gewißheit, mir am Vormittag Zigaretten ... albannikolaiherbst - 2018/01/03 15:16
Isola africana (1). Das Arbeitsjournal ...
[Mâconièrevilla Uno, Terrasse im Vormittagslicht
10.32 Uhr
Britten, Rhapsodie für Streichquartett]
Das ...
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Zuletzt aktualisiert am 2018/01/17 21:27
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