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Reisen
um wiederzukehren: Mein dunkles o du mein helles
Neapel mein lichtes düsteres schleichendes
Herz
dein rostiges Blut
Schorf deiner Gassen
deiner leuchtenden Vialen von Waren jubelnde
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(…) Glut *******In Amelia angekommen:Gut gegessen. Vorgelesen bereits. Auch Dreyer, Ernst-Jürgen, kein Aas hat im Betrieb von ihm je gesprochen. Wieder: Welch ein Dichter! Und Zanzotto, erschienen bei Engeler und Folio: La Beltà. (Meine Notate während der Bahnfahrt tippe ich nachher ab, aus dem kleinen schwarzledernen Notizbuch.)
(Die Calamari, Garnelen, die Cozze in Salzwasser getan und ab in den Kühlschrank für heute abend.)
(16.10 Uhr.)*******(20.35 Uhr.)
Frutti di Montale:*******
albannikolaiherbst - Freitag, 3. Januar 2014, 20:39- Rubrik: Reisen
Und nun ist alles wieder normal:  Habe meinen Morgengang hinter mir, nachdem ich gestern nacht noch einmal auf der Golfpromenade war, östlich des Castellos dell‘Ovo, alles zu Fuß, Kilometer um Kilometer, die ein wenig ausgleichen, daß ich einiges esse, aber keinen Sport treibe. Dies wär das nächste, um daheim zu sein, einen Laufparcours haben, wohl auch ein Studio. Und eben, sich hinzusetzen, um zu arbeiten, nicht mehr dauernd herumzulaufen, um „sightzusee‘en“, einfach da sein, nicht weniger, auch nicht mehr, so, wie das ab morgen mittag dann bei >>>> Parallalie sein wird, dem Freund, wo wir uns vorlesen und sprechen werden bei Wein ab fünf Uhr nachmittags. Ich will nicht vergessen, eine Flasche vom napoletanischen Bauern mitzubringen; sowieso ist dann morgen früh einiges einzukaufen von hier zwei Gassen weiter: Calamari, Totani, Cozze, vielleicht einige Gamberi und die aus dem hohen und armspannsbreiten offenen Faß geschöpften scharfen Oliven .
Die Sonne begrüßte mich warm und hell, jetzt bezieht es sich etwas, leichter Regen soll fallen, fällt tröpfchenweise, manchmal tupfe ich ein Wasserperlchen vom Laptop, harmlos, den Geräten nicht Feind. (Abermals das Widerstreben, direkte Fotografien zu machen, nur in die Menge hinein oder auf Fassaden halte ich drauf; muß eine andere Haltung entwickeln, wenn es denn mit dem Bildband etwas werden soll, Bilder und kleine Texte, mal ein Gedicht, mal eine Überlegung. Und bestätigt im Innern: Dächer Neapels, wobei die Spanne darin sein muß, die in die Erde, in die Unterhöhlungen führt. Zu den Toten, die Zwiesprache mit den Lebenden halten.)
Völlige Irritation der schwarzen Sonnenbrillenverkäufer, daß ich auf einem ganz bestimmten Modell beharre, und heiter, wie mich einer dann fragt: „Anche senza marcha?“, also ohne gefaktes Designer-Logo? nix Ray Ban, interessiert mich alles nicht. Und er pest davon, ich möge eine Minute warten, aus der dann zehn Minuten werden, weil er bei seinen Kollegen nach diesem Modell fragt, von dem er nur ein einziges Exemplar dahatte, und wie er in die Fälscher-Werkstatt läuft, um zu fragen, ob da noch solche Modelle in Arbeit... eine ganze Industrie der Kleinfälschens, Fendi, Ray Ban, Nike, drauf auf die Blender, und die Kunden fühlen sich, als gehörten nun auch sie dem Haus der Hohenzollern an, Neuer Hohenzollern, Neuer Aragonesen, Neuer Karliten.
Wichtig wäre auch ein Gedicht über den Müll und das Plastik: ganz Italien ist von der buntem Plaste überschwemmt, besonders die Kinder schwimmen darin, in Spielzeugfluten bis in die Lunaparks; und eben der Müll. Ich stellte mir vor, die Gassen und Straßen wären frei davon, welch ein anderes Bild das ergäbe, wären nur geputzt und hygienisiert. Was mich am napoletanischen Müll fasziniert, mich ihm geradezu gewogen macht, das ist, daß er hier nicht versteckt ist, daß nicht versteckt wird, was wir produzieren, daß mir nicht Spurenlosigkeit vorgetäuscht wird, sondern die Härte ist die Härte (und die Süße ist die Süße). Als ich heimflanierte vom Golf und diesmal nicht den Rettifilo nahm, sondern, am Molo Beverello vorbei, dem großen Fährhafen mit seiner prächtigen alten Kapitanerie, hinter dem wuchtigen Castel Nuovo die Ausfallstraße, lagen vor den Fünfzigerjahrebauten der dortigen Firmen, direkt an die hohen Scheiben stoßend, auf untergelegten flachgetretenen Packkartonagen die Obdachlosen zum Schlaf, auf alten Matratzen unter alten Decken, steckten sich aus, warteten für den nächsten Morgen, um im Traum wenige Stunden Erlösung zu finden. Es roch scharf nach ihnen. Sie waren sehr friedlich, Mensch neben Mensch, eine düstere Kette des Elends den grausam nüchternen Hafenanlagen gegenüber und der Mauer, die sie, ihre Freihandelszonen, von der Stadt kilometerlang trennt. Frei ist der Handel aber sowieso dort, Schmuggelhandel, und die Schuhverkäufer, die im Marktbereich der gebogenen engen Via Candida ihre zu Ständen auslaufenden Ladengeschäfte betreiben, bieten die zu Drittweltbedingungen gleich hier in Neapels Scondigliano, in Neapels Terzo Mondo und den anderen Vorstädten produzierten Designermodelle mit dem Hinweis an: Scarpe italiane, no cinese. (Ich kaufe, wider mein schlechtes Gewissen, in Neapel jedesmal Schuhe, so auch heute früh zwei Paar. Man bekommt nirgends schönere und sorgsamer gefertigte, jedenfalls zu diesem Preis. Das ist keine gültige Ausrede, freilich, ebenso wenig, wie, daß man die italienischen Markenschuhe aus denselben Werkstätten in Deutschland bekommt, wenn man im Luxusladen einkaufen geht: auch die dortigen Waren sind unter den elenden Bedingungen produziert worden wie die hiesigen, fünfzig Cents pro Stunde, über meine Damen gepeilt. Nur daß wir in den wirklich reichen Ländern, zu denen Deutschland mit Nachruck gehört, das Zehnfache zahlen. Die Differenz kommt nicht den Produzierenden zugute, sondern der Camorra und den großen Firmen. Um von H&M besser zu schweigen: dort fünf Cents pro Stunde?
Vielleicht, daß ich den Lohn wenigstens durch Achtung entgelte, die ich vor gutem Handwerk habe. So, wie der Schneider, von dem >>>> Saviano erzählt, daß er, der extrem unter Wert bezahlte, als Angelina Jolie auf dem roten Teppich von Cannes sein Kleid trug, seines, ja!, von ihm persönlich gefertigt, voller Stolz ausrief: „Das habe i c h gemacht!“ - Und ich, lieber verehrter Schuster, habe nicht wirklich Geld, mehr aber, freilich, sicher als Sie; ich möchte Ihnen hiermit versichern, daß ich Ihre Schuhe mit Ihrem Stolz tragen werde und mich an ihnen erfreuen und sie achten werde, wie man gutes Handwerk zu achten h a t. Und wenn es denn ginge, wenn ich Ihren Namen wüßte und er wäre als Monogramm auf die Schuhe ge labelt, das entfernte ich n i c h t.)
(12.48 Uhr.)*******Auf der Terrasse also wieder:  Und auch das Mittagessen ist geregelt: ob ich die Minestrone mitessen möge, fragt mich Michele gerade; der gesamte Allogio duftet heute morgen nach ihr. Also keine zusätzliche Geldausgabe für den Pranzo; das holt die Schuhkosten ein bißchen wieder rein. (Auch bei den Anzügen war ich versucht, konnte aber an mich halten).
(Abermals überschlagen, was mich preiswerter käme: eine Miniaturwohnug in Neapel mieten oder hier im Allogio unterkommen, wenn ich in Neapel bin; bei drei bis vier Wochen pro Jahr, sogar bei zwei oder drei Monaten rechnet er sich besser. Aufenthalte darüber hinaus sind derzeit unrealistisch. Es gibt auch noch die Woche in Paris, und die sechswöchige Seereise steht mir bevor, und wenn es mit >>>> Goethe klappt, wenn Goethe entsprechend entschieden hat, werde ich für das Europaprojekt viel unterwegs sein.) *******Hier nur sein. Hier arbeiten. Dächer Neapels. N o c h eine weitere Erzählung kam mir in den Sinn. Wobei es mir imgrunde um den ganzen Golf geht, von Sorrento über Capri bis Procida, Baia, Solfatara, Napoli. *******An das Gedicht über den Müll gehen.
Das Plastikgedicht.
Und dieses Gewimmel, Menschengewimmel! Das Beharren, Sichbeharren, Sein und immer Weiterwerden, das Sichvermehren: schroffer Gegenentwurf zu den Sportfilmen, die in meiner Muckibude von den Bildschirmen künden, daß die ganze Welt ein Spielplatz sei, keine Welle zu hoch, um sie nicht lässigst zu durchsurfen, kein Fels zu überhängig, um ihn nicht mit bloßen Händen und Turnschuhen zu unterklettern und auf ihn zu klettern, kein Schneehang zu steil, den man nicht herabjagt: die Olympiaden ausgerichtet von Swatch, von RedBull, von den anderen Fürstenhäusern des Kapitalismus. Was da rein physisch zuwegegebracht wird, von deren, um im Bild zu bleiben, Rittern (und Ritterinnen) und mit welcher geradezu existenzspöttischen Gestik, wäre vor einhundert Jahren völlig unvorstellbar gewesen. Welch Lebensaufwand allein für das Training! Hier dagegen der Aufwand, um rein zu überleben... Man kann die Differenzen gar nicht scharf genug benennen; dafür ist eine Ästhetik zu finden, eine, die nicht wider das andere das nächste ausspart. Andernfalls ist Kunst sinnlos, der Dichter nichts als Entertainer. 
albannikolaiherbst - Donnerstag, 2. Januar 2014, 13:23- Rubrik: Reisen
(15.50 Uhr; Alloggio del Conte.
Auf dem Zimmer.) Ich komm heim, die Terrasse ist geschlossen, das Zimmer davor zugesperrt. Also in meinem Räumchen arbeiten, denke ich, will aber, nach dem guten Mittagessen (Ristorante all‘Avellino, direkte Bahnhofsnähe; vieles sonst hat heute geschlossen, vor allem: keine Bars, oder nur extrem wenige)... - will aber, nach dem guten Mittagessen (Spaghetti al vongole, poi Gamberi e Polipetti con una parmigiana di melanzane, und fast einen Liter Wein dazu, mittags um zwei!) unbedingt noch einen Caffè nehmen und mach mich auf die Suche... als mir, auf dem Weg halbhoch zur Forcella meine Signora entgegenkommt. Wie, die Terrasse geschlossen? Alles ist anders in Neapel zu Capodanno, kochen sollte ich auch nicht... nee nee, ich solle mal mitkommen, sie bereite mir einen Caffè, selbstverständlich, und um die Terrasse kümmer sie sich ebenfalls.
Das braucht dann ein wenig Zeit, aber Zeit ist im Süden immer eine Kategorie für sich; wir verstünden sie („geschweige denn“) ohnedies nicht, schreibt >>>> Daniela Danz. Und nun aber:  Ich sitze also draußen nun. Einen dicken Pullover, drei Schals, die Lederjacke noch (die fast drei Kilo auf die Waage von EasyJet brachte) und meine lindgrüne Islamikipa, das reicht. Wir schreiben Januar, und ich möchte von gestern abend erzählen. Noch nie habe ich solch ein Silvester erlebt. Mit Austern, in Pendinos, also „meinem“, Mercato, ging es nicht erst los  , sondern bereits, als ich gegen 16.15 Uhr ankam, stand die Stadt unter Feuer. Dann aber, nachts, ich hatte, Sie werden es mir wahrscheinlich nicht glauben, Tränen in den Augen... Tausende Lampions stiegen auf und trieben übers Meer: Da konnt ich nicht anders und erstand ebenfalls einen, der dann erst sehr tiefflog, sehr schräggelegt, gefährlich schräggelegt, gleich brennt er ganz, dachte ich, aber dann hob ihn ein Wind, und ich sah ihm nach, bis er wie über Capri verschwunden war: all meine Wünsche für meine Lieben trug er bei sich... -:  Und doch war erst einmal alles anders, als ich gedacht hatte. Ich hatte meine Signora, als sie in Berlin anrief, offenbar falsch verstanden. Es wurde doch kein Silvester im napoletanischen Familienkreis; vielmehr hatte mir Michele in einem kleinen Ristorante nahbei einen Platz reserviert. Aber dann stellte sich heraus, daß man dort gar nicht bedienen wolle, sondern wolle das Ende des Jahres selbst draußen feiern; also wurde schnell improvisiert, und ich speiste dann, freilich nicht billig, direkt unterhalb der Galleria di Principe di Napoli und zog gegen 23 Uhr auf Micheles Empfehlung zur Piazza di Plebiscito weiter, wo Pino Daniele singen sollte, den ich auch unbedingt hören wollte. Aber dann fehlte mir die Geduld, auf ihn zu warten, so daß es schließlich genau zu dem kam, was ich mir vorgenommen hatte: allein am Golf zu sein, zu spazieren um Mitternacht. „Allein“ bezieht sich freilich nur auf mich, von einem Alleinsein zu sprechen, wäre grob falsch. Tausende flanierten mit mir. Und dann stand der Golf unter Feuer, nicht erst dann schwebten die Lampions, ich habe solch eine Schönheit, zu Silvester, noch nie erlebt. Auch nicht solch einen Krach, solch ein Donnern, solch ein Jubeln. Von der Plebiscito strömten die Menschen danach her, alle ans Meer, alle, alle... Und sie t a n z t e n auf diesem Corso. Da war es Zeit, für mich, zu gehen. Hier sollte, spürte ich, Alleinsein nicht sein. Es wäre eine Blasphemie gewesen; ich bin, was „das Leben“ anbelangt, ein tief gläubiger Mensch:  Mit Begleitung wäre ich geblieben und wäre mit eingetaucht. So blieb ich, was auch rechtens, ein Fremder. Ich bin‘s ja gerne, vor allem hier.
Fremdheit als Zentrum des Autorendaseins, ich steh da nicht alleine, auch dann nicht, wenn ich gerne dabei, es immer gern gewesen wäre. Das Ausland mildert den Schmerz, macht ihn weich, und man ist schließlich, hier, mit ihm ganz einverstanden. Deutlicher, immer deutlicher wird es, daß mich meine Zukunft in Deutschland nicht mehr sehen wird oder nicht durchgängig mehr. Wenn es mir irgend gelingt, es zu finanzieren, wird sie mich hier finden.
Ich habe viel nachgedacht heute in dem zu Neujahr halb schlafenden Neapel. Der sonst mehr als nur überfüllte, von Autos, Menschen, gezogenen Karren, Rettifilo geradezu leer... Bin einfach flaniert und spürte einmal mehr meinen Unwillen zu fotografieren... obwohl ich doch über einen Bildband zu Neapel verhandele. Aber dann stehe ich vor einem „Motiv“, einem guten, und empfinde es als eine Blasphemie gleichermaßen, es in der Kamera zu „bannen“; ich will nichts bannen. Etwas anders ist es, völlig anders, wenn ich auf Klangsuche bin und die Welt, ihre Klänge, mitschneide, wenn ich sie als Musik, eben, empfinde und dann das Aufgenommene so auch behandle, es in andere Musik integriere. Seltsam. In mir wirkt ein Bildverbot, nicht aber ein Klangverbot. Vielleicht, weil ich meine, daß der Klang nicht erniedrigt? Das festgehaltene Bild, spüre ich, tut das.
Ich hätte überhaupt kein Problem damit, ein zweites Hörstück zu Neapel zu schreiben. Vielleicht aber: ein „reines“ Musikstück? Diesmal als Text nicht Prosa, sondern Gedichte zu den Klängen? Was habe ich heute alles wieder geh ö r t! (Auch das bekommen Sie jetzt mit: wie ich mich langsam betrinke. Habe auf dem Markt eine Flasche bauerngefüllten Spumante, von ihm selbst verkorkten, erstanden und süffle sie, während ich tippe und es immer dunkler wird, so daß ich kaum noch die Tasten erkenne, aus, hier auf „meiner“ Terrasse. Daß ich hier selbst am ersten Januar nicht frieren muß!) *******Mit den Gedichten habe ich angefangen, wirklich, sie „wirklich“ wieder aufgenommen, allerdings mit der unvollendeten Skizze eines neuen: Dächer Napules (als „Parallel“gedichte zu den >>>> Mauern Amelias)
1
In die Winkel die Seelen verwinkelt gebaut
gleich Pflanzen, in Töpfen, gezogen
in die er, der Dachmieter, fegt
luftig zur Höhe herabgebogen
wie unten hinauf aus den Basssi
der alten Erde Frauengesicht
geduldigt ihrer Enkel harrt
in dieser Stadt aus Himmel und Tiefen
meiner
ungeerdeten, grundlosen Heimat:
>>>> Dächer Neapels 2*******(Ich muß hinein, muß auf mein Zimmer, denn es wird zu dunkel, um ohne Widrigkeiten weiterzuschreiben. Außerdem will es der Akku. Später, vielleicht, mehr:  ) (Durch die Luft wehelt der Duft gebackenen Fischs, seit etwa einer halben Stunde.)
(17.20 Uhr.)*******(19 Uhr.)
In meiner napoletanischen Lieblingskirche gewesen, >>>> La Basilica di Santa Maria del Carmine Maggiore, und einen Teil der Messe mitbezeugt. Welche Religion auch immer, sie verbreitet Einkehr. Ein schwarzer Priester sprach, dann gab es Frauen aus dem neunzehnten Jahrhundert, die geklöppelte weiße Schleier trugen; eine von ihnen sprach ebenfalls vor der Gemeinde. Ich kann die Bekenntnisse aber nicht mitsprechen, der Geburtsschuldbegriff ist mir fremd. Auch habe ich keinen anderen Vater als den, den ich hatte. Es gibt keine Brust, die vergibt. Und was auch? Daß ich bin? Dennoch. Immer ein deutliches Gefühl von Traurigkeit darüber, daß ich solches Vertrauen, sei‘s in einen „Herrn“, sei‘s in eine „Frouwe“, nicht habe. Ich sehe die kommunion versammelten Menschen an, und ihre – sei‘s auch nur dort – Einigkeit beglückt mich. Hier aber haben sie >>>> Masaniello liquidiert, und das Volk selbst, für das er aufstand, applaudierte. In der Kirche, gleich vorn neben dem Alter gibt es, auf einer Säule und vom Schiff wegschauend, eine Gedenktafel. Da nahm ich Platz. Er sei, heißt es, geistesverwirrt gewesen. Das konnte hernach auch des Volkes Reue nicht heilen.
Zuvor mit der islamischen Kappe Tomaten einkaufen gegangen. Da wurde ich mit „Salaam“ begrüßt und grüßte mit „Ale‘ikum a salaam“ zurück. Was in mir dabei vor sich geht, ist ganz ähnlich; auch dies ist eine „Kommunion“. Ein Privileg des Fremden ist es, ohne Anmaßung die andere Mentalität anzunehmen, ohne Herablassung, ohne gar Spott. Man ist hier so auch geschützt. Die Kappe in Verbindung mit der schweren Lederjacke gibt einem etwas Unnahbares. Das gilt auch für Diebe, deren einen ich vorhin erwischte, wie er von hinten an meinen Rucksack ging. Ich drehte mich herum und legte beide Hände auf seine Oberarme. Da entschuldigte er sich.
Er war sehr arm. Fast elend. Ich hätte ihm etwas Geld geben sollen. Tat es nicht, mir fällt das erst jetzt ein, wo ich die Szene wie eine einer Erzählung betrachte. So also doch: Schuld? - Und tags flaniere ich mit meinem schwarzen Hut, dem aus dem Paris der Dreißiger, im schwarzen Designeranzug durch die Stadt.
Wuchtige Bauteile der Basilika sind aus schwarzer Lava gefügt. Auf der Westseite der Stadt, westlich also des Castello dell‘Ovo, hat man den Vesuv nahezu ständig vor Augen, wann immer man aus den Gassenschluchten hinaufsteigt. Die Hausensembles-selbst wirken wie Gebirge, Mittelgebirge, schroff, voller Abstürze, in die Treppen gehauen sind. Ein Dichter, dachte ich gerade, ist zur Übersicht verdammt: auch das ist ein Grund für seine Entfernung. *******
albannikolaiherbst - Mittwoch, 1. Januar 2014, 19:28- Rubrik: Reisen
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albannikolaiherbst - Montag, 29. Juli 2013, 21:44- Rubrik: Reisen
13.15 Uhr:
[Amelia, Kardinalswohnung, an der Truhe der Sala stehend.]
Es gäbe manches zu erzählen, aber ich werde es vor heute abend nicht schaffen. Denn gleich geht es mit den Jungs an die >>>> Kaskaden delle Marmore von wo wir nicht vorm frühen Abend zurückkehren werden. Nehmen Sie einstweilen Vorlieb >>>> mit Broch und seinem Licht meines Südens.
Sicher ist aber nun, daß wir bereits übermorgen auf die Insel weiterreisen werden. Andernfalls wären vor dem 26. weder Triest noch Venedig zu schaffen, und grad letzteres möchte ich meinem Sohn ganz unbedingt zeigen.

albannikolaiherbst - Sonntag, 14. Juli 2013, 13:19- Rubrik: Reisen
 ... des Menschen Seele war abgestorben zu tiefster
Erinnerungslosigkeit, aber die Sprache seiner Seele
lebte und hatte Bestand in der singenden Klarheit
ihrer Form.
Broch, Der Tod des Vergil, S. 188.
Der Dichter hat eine schwere Nacht hinter sich, voller Visionen, Angstzustände, Schuldzustände, die ihn anklagen, am Leben nicht teilgenommen, sondern etwas gesucht zu haben, in der poetischen Distanz, von dem es ihm sagt, es sei ein Eidbruch; es klagt die Schönheitssuche an und die Schönheitsverherrlichung, weil sie das Erzeugte zum Erzeugenden mache – früher Vorreflex von Signifikat und Signifikant, dabei bereits der jüdischen Messias in den kommenden Christus gedreht. Immer wieder quasi-kabbalistische Meditationen über den Namen, eben, den Namen; bisweilen, für mich, ein wenig zu viel „Ur“- und „Ur-ur“-Espressionismus, aber ein Pathos doch wohl, das sich einem Sterbenden schlecht verweigern läßt, ebenso wenig wie, und gerade dem Vergil, die Idealisierung des Landlebens, der Bäuerin und des Bauern; ein seltsamer Vorausklang vom Verrat an seiner – im marxschen Sinn – Klasse schwingt hier mit; Horaz, denkt es in ihm – bereits am Morgen, da die Freunde Lucius und Plotius gekommen – – Horaz habe immerhin gekämpft, „der hatte sich selber zum Opfer angeboten für Roms Wirklichkeit“, und „Äschylos kämpfte als Hoplit bei Marathon und Salamis“, hingegen er, er selbst, „Publius Vergilius Maro, hatte für nichts gekämpft“. So will er nun seine noch nicht abgeschlossene Aeneis verbrennen – worauf der bäurische Plotius piffig einwendet, etwas noch nicht Fertiges zu verbrennen, sei eh müßig: er, Vergilius, müsse erst vollenden, was er dann verbrennen könne.
Es ist die letzte Nacht Vergils und sein letztes Erwachen. So naheliegend es Ihnen auch erscheinen mag, so überrascht war ich doch, als mir während der Lektüre mit einem Male, das anfangs ganz latent war, die Gedanken zum „Traumschiff“ stiegen, dem Sterbebuch, das vor mir liegt; Gedanken, die ich absichern muß, zu denen ich mit einem Freund sprechen muß, weil der, setz ich sie um, betroffen wäre – eingebunden, mit eingebunden: auf eine seltsame Weise halte ich mich i m m e r an Vergils, bzw, seines es' Todes-Postulat, daß es Erde sein müsse, was der Dichter sich durch die Finger lasse - d u r c h den und vorher i n den Geist -, bevor er mit Recht zu schreiben beginne; alles andere sei Verrat: der genannte Eidbruch eben: „... wer einen Vers als solchen lobt, ohne sich um die vom Vers gemeinte Wirklichkeit zu kümmern, der verwechselt das Erzeugende mit dem Erzeugten, der macht sich, ob bewußt, ob unbewußt, des wirklichkeitsleugnenden, wirklichkeitsvernichtenden Eidbruchs schuldig, wird zum Komplizen aller Eidbrüchigen.“ Fast bin ich darüber erstaunt, wie sehr ich auf einen Moralisten höre.
Dafür ließ ich die Moral meiner Arbeit nicht nur gestern abend sausen, als wir, der Freund und ich, noch nachts einen Gang durch die Stadt machten, die älter sei, viel älter, als Rom. Ich dachte über Lysanias nach, weil ich begriffen hatte, daß er, der Knabe, für Vergil ein ebensolcher >>>> Psychopompos war wie Tacio bei Thomas Mann für Aschenbach; daß es ein Knabe ist in beiden Fällen, mag Manns Begeisterung für Brochs Roman miterklären; Vergil allerdings, wiewohl durch eine pädophile Gesellschaft geprägt, wehrt die Vereinigung ab, die der Knabe ihm ganz offensichtlich und in aller, soweit man das sagen kann, Unschuld anbietet. Was für Thomas Mann längst Gegenstand der Verdrängung sein mußte, wäre für Vergil Gemeinsinn gewesen – eine allgemeine Lust & Nähe. Aber er formuliert bereits, bei Broch, eine Liebe als Demut und Ergebenheit im Erwarten. Schon streicht sich jeder Anspruch durch und will sich vergessen -
14.06 Uhr:
[Amelia, Eßtisch in der Sala cardinale.]
So las ich von sieben Uhr morgens bis gegen zehn. Dann mochte ich mich pflegen, hatte meinem Sohn vorher noch seinen Latte macchiato ans Bett gebracht, den er aber in meinem Beisein, derweil sein Freund noch schlief, auf den drei Stufen zur Wohnung am Cortile trinken wollte. Wir plauderten fast so dabei, wie gestern nacht Freund H. und ich bei Walda, unten im Ort, wo wir zwei Grappe nahmen. „Ich weiß schon, weshalb ich hierbin“, sagte der Freund, als wir wieder über >>>> Wände sprachen, und über Straßenbelag, und über halb zerfallene Türen, mithin über die geheimnisvollen Landschaften, die einem jede Ecke hier ist, jeder Eingang, jedes Fenster, jeder Dachsparren, jede Treppe, ja jeder Stein am Weg. Daß nicht immer gleich gerodet wird, was einfach von sich aus wächst, was keinem Plan, der der Mensch entworfen, folgt, sondern sich selbst setzt und behauptet und gelassen wird. Stärker, o so stark mein Verlangen, ebenfalls in den Süden zu ziehen, „aber es ist, seltsam, in Italien stärker als anderswo, und stärker, je tiefer im Süden; in Spanien habe ich das nicht, nicht derart empfunden, auch nicht in Nordafrika, auch in Indien nicht. Ich weiß, was sich einwenden läßt: daß ich einer Tradition folge, einer sehr deutschen. Aber nun je: gehör ich da nicht auch hin? Und ich folge nicht, sondern fühle es ja; die vermeintlichen Vorbilder las ich erst später.“ Was nicht ganz stimmt. Ich denke an Albano (daß er so hieß!, Jahre später erst realisierte ich das – ein bis dahin Vergessenes)... Albano also, auf den Borromeischen Inseln. Als er dem Vater begegnet, der in Starre verfallen.
Ich las und las. Und um elf ging es ins Kloster hinunter, in dessen Kreuzgang ein kleiner Wochenmarkt für Lebensmittel; dort kauften wir ein; ich vorher noch weißes grobporiges Brot, das ich liebe, in der Panetteria fuorilemure. Ein Buffet ward aufgebaut; die Verkäufer:innen boten frei ihre Erzeugnisse für ihre Kundschaft an: Prosciutto und Pane, Oliven, verschiedene Salate, Couscous aus Hirse und mit Hirtenkäse, eingelegte getrocknete Tomaten, verschiedene Stücke Pizze, geschälte riesige Feigen, Wein und Wasser und ein hinreißender, der beste, den ich je nahm, Limoncello mit Bergamotte. Dazu spielte ein junger Mann, der in seiner Freizeit Geigen baut, Geige.  Einigermaßen schwerfüßig stieg ich dann neben dem Freund wieder auf, hoch zu seiner Kardinalswohnung, wohin sich die beiden Jungs, pappsatt auch sie von der Pizza des Morgens, zurückgezogen hatten und an ihren Füßen den Schmutz kultivierten; dies hier die meines Sohnes:  >>>> Parallalie, der noch arbeiten muß, setzte sofort den Caffè auf, und auch ich entschied mich, etwas zu tun, nämlich dieses hier zu schreiben, damit ein Schriftsteller jemand bleibt, der am Tag mindestens einen Satz, der eigen ist, schreibt. Und dazu, zu den Bildern aus dem amerinischen Kloster, simultan aus Paris ein >>>> Bild bei TT.
Jetzt will ich, in der Sonne, weiterlesen; heute abend aber – es wird Spanferkel geben, dazu Rosmarinkartoffeln – müssen wir endlich an den Giacomo Joyce: Liebe meinen Regenschirm. Und aber Blut sah er vor sich, Blut schmeckte er in seinem Munde, ein rasselndes Seufzen entrang sich seiner Brust, rasselte durch die Kehle, und er mußte den Kopf in die Kissen zurücksinken lassen. Broch, Der Tod des Vergil, S. 234.Und aber: Sonne.
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albannikolaiherbst - Samstag, 13. Juli 2013, 14:51- Rubrik: Reisen
[DubStep hören.]So sah es gestern nacht hier aus, nachdem die Jungs noch einmal in unsern kleinen Kochsaal gekommen waren und uns vorspielten, was sie hörten. Vorher hatte mir >>>> Parallalie neapolitanische Gedichte unter anderm >>>> Canio Loguercios vorgelesen, dann, auf Youtube, die Vertonungen klingen lassen; trefflich für mein Hörstück.
Im übrigen >>>> lese ich und lese, heute früh über fünfzig Seiten seit sieben Uhr, auf den drei Stufen sitzend in der Eingangstür mit dem Blick in den Cortile, ein bißchen innerlich unwirsch, weil unser Geschlemme selbstverständlich schon Spuren hinterläßt. Zumal ich derzeit keinen Sport mache. Hab nicht mal Lust, ein bißchen Kraft zu trainieren. Viel Pasta al Nero di Sepia gestern, dazu die gedünsteten Paprikaschoten, hinterher einen Ricotta al limone, der wie deutscher Käsekuchen schmeckt  , woraufhin dummerweise einige Schokolade den Schlund hinabging. Noch aber paßt mir die engste Hose, die ich überhaupt habe, eine Shorts: noch, aber grad mal so, geht noch der oberste Knopf zu. Ich hab das Ding vorhin angezogen, um mich selbst zum Mäßigen zu mahnen. Is' schon nicht mehr sehr bequem. Und der Wein, nun ja, >>>> ich kann ziemlich schlucken. Daß ich das bitte sein lassen möge, das mit dem Nachschenken – jedenfalls bei ihm: damit begrüßte mich heute morgen der Freund. Ich saß noch auf den Stufen, es war bereits neun.
Gegen eins lag ich, um kurz nach sechs stand ich auf. Um acht fingen die Säge- und Bohrarbeiten an, und der kleine Kläffer, so eine Art Halbspitz, der über uns wohnt, wurde zutraulich. Mit einem Mal sah er richtig süß aus mit seinem ondulierten Schopf. Ihn interessierten besonders meine Füße, dann entdeckte er an meinem Schal aus Tanger die eine flauschige Bommel. Das war zu unterbinden. Eine Bewegung, und das Hundchen spingt hochnervös zurück, nähert sich aber sofort wieder, wenn ich in Vergils Todessang zurücktauch'. „Hör mal“, sag ich zu dem Tier, „ich konzentrier mich grad.“ Als hätte es verstanden, pest es anderswohin, besinnt sich aber, kehrt um und legt sich vor mich flach auf den Boden, bittend die Braunäuglein auf mich gerichtet. Soll es. Ich lese weiter: Still lag nun die Welt vor ihm, nach all dem vorangegangenen und überstandenen Getöse fast überraschend still, und es war vermutlich schon spät in der Nacht, vermutlich ihre Mitte schon überschritten; die Sterne brannten groß in ihrem großen Wandelgang, tröstlich und stark und ruheflimmernd vor beruhigender Wiedererkanntheit, allerdings bei aller Wolkenlosigkeit beunruhigend eingetrübt, als wäre zwischen ihrem Raum und dem der untern Welt mitten durch eine gleichsam hart-undurchdringliche, gerade noch für den Blick durchlässige, trüb-kristallene Wölbung einverspannt, und fast war es ihm, als ob die dämonische Zonenzerspaltung, der er mitsamt seinem Leib vordem im liegenden Lauschen, im lauschenden Liegen unterworfen gewesen war, sich hier auf die Außenwelt übertragen hätte, ja als ob sie hier so scharf, so unermeßlich geworden wäre, wie er es an sich selber nie erfahren hatte.Was wir außerdem taten? Wir haben den Aufenthalt in Venedig und Triest vorgeplant; für jedes einen Tag, bevor wir dann den großen Sprung nach Niedersachsen machen.
Ich habe überschlagen: wenn ich jeden Tag mindestens fünfzig Seiten lese, bekomme ich Brochs Buch auf dieser Reise durch. Jetzt stell ich mir im Cortile den Liegestuhl in die Sonne.
Innamelia 1 <<<<

albannikolaiherbst - Freitag, 12. Juli 2013, 11:55- Rubrik: Reisen
 Es sind die Wände, die den Augen in Italien guttun – jene vielen Wände, die ihre Spuren behalten, weil man sie ihnen läßt, sei's aus Ergebenheit, sei's aus Mangel an Mitteln; Wände, auf denen, i n denen unsere Augen spazierengehen können, auch Türen aus Holz, nahe einem Zustand zugeneigter Verrottung, voll der Risse und Fugen wie die Wände auch, die so dem Leben Nistplatz sind, ob von Insekten, ob von Vögeln oder, oben, pipistrelle Einflugluke; Fugen, die alleine ihr Bröckeln und, gewebt wie von Alter, ein Spinnenflor, und nur drittlig, verschleiert, Humus zugleich für dürres Gezweig, das aber grün da herauswächst. Die Witterungshärten, scharfe, trocknende Sonne im Sommer, der lang ist, und in zweidrei Monaten untenwegte Güsse dann – nirgends erlebe man, schreibt schon Goethe, die Kälte so sehr wie im Süden – , die Klammheit des inneren Rückzugs, Schatten wie heimliche Bäche, die auch i n den Häusern die Wände überfeuchten – diesen Witterungshärten, die sich ihnen, den Wänden, nicht einbeißen, sondern mit langen, geduldigen – wie unentwegten – Fingern darüberstreichen, bis frühjahrs wieder der Löwe seine Krallen zeigt – IL SOLLEONE – und ihre Hitze an den weichgewordenen Fugen schärft, setzt der Mensch niemals sofort seinen renovierenden, spurenlöschenden Widerstand entgegen, sondern er läßt:  An einer amerinische Hauswand, Juli 2013Es ist eine Toleranz gegenüber den Dingen und Läuften, als hätten sie eine Seele, die zu achten sei, und erst eine wirkliche Notwendigkeit läßt ihn, den Menschen, eingreifen, prägt seine Handschrift ihnen auf: wenn der Zuwachs der Familie, zum Beispiel, neuen Raum benötigt; erst dann wird der lange leere, halb bereits zusammensackende Schuppen oder die Kammer neu ausgebaut, erweitert, befestigt, verschönt, oder aufs Dach wird, ohne „zu fragen“, ein kleiner Aufbau aufgesetzt. Da ist nicht Planung im langen voraus, die die Möglichkeiten beschränkt und alles auf eine Zukunft hin einebnet, die seelisch schon vorzementiert ist, sondern Raum fürs Begeben. In Kleinstädten wie Amelia – aber oft noch auch in den Metropolen – sind die Wände gleichsam von Natur aus >>>> Schumachers Bilder:  „Jeden Tag sieht jede Wand anders aus“, sagt der Freund, als ich ihm nach meiner späten Morgenbetrachtung im Cortile  von den Wänden erzähle. Ich war erst spät aufgestanden, nachdem ich gestern nacht bis halb vier mit dem Freund geredet und, als er zu Bett gegangen, noch Herlings >>>> Die Insel ausgelesen hatte; gelesen vom Beginn des Fluges bis zu unsrer Ankunft, fast da durchgekommen durch die ruhige mythische Prosa. Es war halb elf, als ich aufstand. Da hatte der Freund schon gearbeitet. „Guten Morgen, du“, sagte er, „Frühaufsteher“ und freute sich an seinem Spott ganz wie ich selbst.
Es sind die Wände Italiens, die uns diesem Land so vertraut machen, so nah, näher als in irgend einem anderen Land, das ich kenne, näher als jedem anderen des Südens; es ist eben die vom Norden „Nachlässigkeit“ geziehene italienische Disposition, die auch von Bloch so genannte, aber selbstverständlich eher dem Mangel als einer Absicht zuzuschlagende Neigung zur Improvisation. Woraus wir eine Tugend des Mangels nicht nur erkennen, sondern zu erfühlen, fast körperlich zu ertasten lernen können, der freilich nur so lange gilt, wie er nicht Elend ist, zu Elend verkommen, ins Elend gepreßt, sondern ein Mangel bleibt, der Raum für den Genuß läßt und für die Freude. Nicht daß es Luxus gibt, für wenige und für die meisten nicht, ist der Skandal, sondern daß der Luxus, ist er auf kapitalistische Ökonomie – eine der, mit Marx gesprochen, Akkumulation – gegründet, den Mangel zu Elend machen w i l l und macht. Wir können im Mangel flanieren, er läßt uns empfindsam werden; am Elend aber werden wir stumpf.
Wände. Jetzt werden sie wieder naß. Denn es hat
13.35 Uhr:
zu regnen begonnen, plötzlich, mit einem Gewitterschlag, und regnet nun noch immer. Wir waren aber schon, durch die Sonne spazierend, beim Alimentari verde, einem ums Eck sein Bio-Lädchen betreibenden, fast noch jungen Öko-Pflanzer, und haben kleine Zucchini mit Blüten und haben Gurken, Knoblauch und Kartoffeln eingekauft und geschwätzt; man geht hier über zwei Gassen und hat bereits mit drei Leuten geplaudert.
Herlings Insel also. Sowie Brochs „Der Tod des Vergil“ - den ich nunmehr endlich einmal am Stück lesen will; meine früheren Lektüren dieses entscheidenen Romans der deutschspachigen Moderne sind immer wieder unterbrochen gewesen von, vor allem, meinen eigenen Projekten, waren nur Stückwerks Rezeption:  Als ich gestern überlegte, welches Buch ich für Italien mitnehmen wolle, kam mir ganz plötzlich diese allein schon wegen >>>> meines Neapel-Hörstücks so naheliegende Idee; und parallel werde ich Vossens Übersetzung, auf dem Kindle, von Vergils Aeneis lesen  , aus der ich im Hörstück ja zitiere: Das Leitmotiv der tot vom Himmel fallenden Vögel stammt daher. Das nämliche läßt sich von aller großen Kunst behaupten: sie ist letztlich immer religiös, aber sie befindet sich auch immer auf der Gottsuche; der Mensch, welcher Gott bereits gefunden hat, braucht sich zu ihm nicht mehr zu äußern (...). Broch in den Nachbemerkungen zu >>>> „Der Tod des Vergil“Und nun hat es zu regnen aufgehört, aber nicht aufgehört hat das Tröpfeln, noch nicht aufgehört hat das Glucksen in den Wänden und das Grummeln des davonziehenden Gewitters. Ich will gleich noch einzwei Passagen aus Herlings Insel abtippen und einstellen, dann die Erste Fassung des Neapel-Hörstücks an meine Redakteurin vom DLF schicken und danach zu lesen beginnen; das Stück selbst will ich einzwei Tage liegen lassen, bevor ich mich mit den Musikmontagen beschäftigen werde.
Am Abend werden wir, >>>> Schulze und ich, Letzte Hand an unseren Giacomo Joyce legen: Sechs Tage werden wir hier in Amelia verbringen, bevor wir >>>> auf die Insel weiterreisen.
19.35 Uhr:
[Jarrett, Sapporo 1976: >>>> Parallalies Musik, um den Feierabend einzuklingen;
nunmehr darf sich am Wein gutgetan werden.
Die Jungs haben jeder eine Riesenscheibe Cocomero gefuttert.] Zuhausesein bedeutet für mich immer: einen Ort zu haben, an dem ich kochen kann. Es gibt, für die Jungs, Penne al Ragù und, für die Väter, Penne al Nero di Sepia (die Tinte wird erst beigefügt, wenn die Kopffüßler mürbe sind). Als Beilagen gedünstete Zucchini und grüne Paprika, getrennt zubereitet. Dazu den hiesigen formidablen Winzerwein.
Lange in Brindisi gewesen, bzw. in Brundisium: die „Ahnung um ein seltsames Eigenleben seiner Hände“ - ein mir selbst eigenes, in Argo, sehr bekanntes Motiv. Und seltsam die Ruhe, die mich überkommt und ausfüllt, wenn ich diese islamischen Kappe trage; keine „gläubige“ Ruhe, sondern eine irdisch-innere.

albannikolaiherbst - Donnerstag, 11. Juli 2013, 19:52- Rubrik: Reisen
7.55 Uhr:
[Alloggio del Conte, Camere.] Bin am Packen, will aber noch mal hinaus, weil ich eine frische Mozzarella di Bufala, vielleicht auch noch etwas Tintenfisch besorgen will, um das heimzuschmuggeln. Ich habe es immer geliebt, wenn ich von einer Reise zurückkehre, mir abends etwas zubereiten zu können, das ich morgens frisch auf dem Markt meines Abfahrtortes gekauft habe. Nicht immer ging das gut; in Paris etwa, vor drei Jahren, nahm man mir allen weichen Käse ab. Aber ich kenne das Risiko ja. Bei Fisch liegt die Sache etwas komplizierter, weil ich ihn sehr gut verpacken muß, damit da nichts tropft. Ich erinnere mich eines Rom-Berlin-Heimflugs von 1998 - damals waren die Bestimmungen wegen der Terroristensorgen noch nicht so groß -, daß ich frische Calamari mit ihm Handgepäck hatte, einfach in mehrfach verschlungenen Tüten. Die lagen nun oben in den Fächern des Flugzeugs, waren aber undicht geworden; jedenfalls tropfte es den ganzen Flug sanft herunter. Weshalb es nicht auch roch, weiß ich nicht, vielleicht wegen der Klimaanlage. Heutzutage kann man solche Fischaus-, bzw. einfuhr nur im aufgegebenen Gepäck versuchen.
Wir werden sehen.
Also hinaus. Von morgen an werden sich Arbeitsjournal und meine Reisenerzählung trennen und in verschiedenen Beiträgen fortgeführt werden: in die Fortsetzung der Notate Napules, sowie in das Arbeitsjournal, wie Sie es von vor Neapel gewöhnt sind. Wer interessiert ist, bekommt also „doppelt“ zu lesen.
Buon giorno. Da ich, wenn ich den Alloggio verlassen haben werde, nicht weiter über einen Internetzugang verfügen werde, werden Sie erst wieder nach meine Ankunft in Berlin von mir lesen, wo sicher ein Riesenstoß Post auf mich wartet.
(Ich habe intensiv von der schönen Napolitanerin geträumt; ein irrer Traum, der zu mir eigentlich nur halb paßt – aber die ideale Vorlage für eine Novelle. Die werd ich, wenn ich am Flughafen sitze, um zu warten, ins schwarze Notizbuch skizzieren. Bei Easy Jet muß man immer sehr früh sein; am Abfertigungsschalter wird nicht eine Minute Verspätung akzeptiert.)
8.45 Uhr: 18.02 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Erst mit meinem Sohn geplauscht, der kurz, nachdem ich die Arbeitswohnung betreten hatte, ebenfalls hereinkam. Beide einen Latte macchiato aus meiner Pavoni; ich packe nebenbei aus, schieße noch >>>> das Beutefoto, damit die kleinen Calamari in den Kühlschrank kommen können.
Jetzt, >>>> nachdem ich hinterm selben Link ein bißchen über den Flug gewitzelt habe, brauch ich eine Dusche; danach geht’s zur Familie hinüber; meinem Kommen läuft die Freude auf die Büffel-Mozzarella voraus.
>>>> Wieder in Berlin, mit Rückschau
Notate Napules 7 <<<<

albannikolaiherbst - Mittwoch, 17. April 2013, 18:06- Rubrik: Reisen
7.40 Uhr:
[Alloggio del Conte, Camera.] Mit kam der Gedanke heute früh, diese Aufzeichnungen in eine Art Reisebuch umzuformen, das der zweite Band >>>> des Verlages Die Dschungel in der Kindle-Edition werden könnte; ich glaube nicht, daß sich ein Buchverleger fände, auch wenn der Bedarf nach Reiseführern stetig geblieben ist. Bevor ich mit den >>>> Kulturmaschinen brach, wär es ein andres gewesen, gerade weil es sich um ein Tagebuch handelt, dessen formale Gestaltung der Struktur dieser Stadt entsprechen will. In jedem Fall sollte ich, was in der unmittelbaren Gegenwart teils auch der Drängnis schnellen Notierens, eines zum Erleben geradezu simultanen, entstand und entsteht, später bewußt durchformen, teils die Kanten noch schärfen, teils rigoroser in- und aufeinanderstellen, sowie ein erzählerisches Leitmotiv hineintun, für das sich mir momentan die >>>> Aphrodite napuletana (unter 20.55 Uhr im Link) anzubieten scheint: eine, vielleicht, idée fixe des tagträumenden Flaneurs.
Ich war schon draußen, „ausprobiere“ täglich eine andere Bar für meinen Latte macchiato, immer den ersten des Morgens; heute gleich nur zwanzig Schritte um die Ecke; als ich mit meiner Tasse im Eingang stand, schlürfend und rauchend, eine ganz unbelebte Bar, anders als die Cafés vier Gassen weiter, wo für den Markt alles aufgebaut wird, fuhr ein zerkratzter Kombi heran, und der enorm beleibte Fahrer, noch in seiner Bäckerkleidung, die ebenso ehemals einmal weiß gewesen wie die Karrosserie seines Wagens, hob hinten ein offenes flaches Paket voller Cornetti heraus, um es ohne viele Worte den Padroni der Bar auf den Seitentisch zu stellen. Schon war er wieder da, wahrscheinlich rechnet man monatlich, oder wöchentlich, ab, hatte ein Bonbon ausgewickelt, es sich in den Mund gesteckt; nun warf er mit Schwung das lilaglänzende Papierchen auf die Straße. Wie ein hinabschwebender, entglimmender Schmetterling sah es aus. Und als ich in den Höhlen der Fontanelle stand, von denen ich Ihnen gestern nacht schrieb, vor mir die gestapelten Oberschenkel, halbe Tuffsteinwände voll, in Reihe die Schädel obenauf, und hochsah, denn man hörte es von vielen Seiten aus hineinzwitschern, glühte durch die eckigen riesigen Öffnungen das Pflanzengrün wie eine Dschungel der Hoffnung.
Morgen reise ich wieder ab. Heute abend wird gekocht, ich selbst werde das Essen für mein Wirtspaar bereiten, Tintenfisch in eigener Tinte, Brot dazu und ein Gemüse, zuvor eine Zuppa di Cozze e vongole; ich werde gleich einkaufen gehen und erst, wenn ich alles beisammen habe, die Touren meines Tags unternehmen, Abschiedstouren aber, mir kommt ein wenig die Wehmut. Das Nichtgerichtete, das hier nicht wie zum Beispiel im Emsland, so schrieb's mir Hermann Peter Piwitt einst, die Euter der Kühe mit dem Zollstock vermessen sind, sondern all'occhio wachsen dürfen, nach Augenmaß, das sicher auch aus dem Mangel erwachsende Provisorische, das aber so stark ist, sich noch in das antike Gleichmaß einzuwachsen, wird mir zuhause fehlen. Jeder Blickschwenk ist ein Spaziergang, der den Augen guttut: das Gegenteil von UnserDorfSollSchönerWerden. Die Norm, so nötig sie auch sei, beleidigt und verletzt die Seele. Deshalb kann es nur um den Ausgleich gehen, um die Vermittlung von genormt und frei, eine Balance, ja, ein Equilibrieren. Wir selbst, als Deutsche, haben im eigenen Land gesehen, und müssen dankbar sein, daß der Mangel in der DDR sehr vieles erhalten hat, das in der BRD seelenlos zerstört worden wäre. Was ich meine, gilt nicht nur für Neapel, sondern insgesamt für Italien, auch für Amelia, wo Freund Schulze wohnt, auch für Olevano Romano, also im (beinahe) Norden. Doch in Neapel ist die Durchdringung des Alten durch das Neue als eine lebendige, fließende, sich immerneu formende stärker, dieses sich in die Welt einschreiben wollen der Menschen. Genau das verhindert die Verdinglichung oder hemmt sie zumindest. Mir wurde das schlagend sinnlich bewußt, als ich vorgestern, nach dem Wiederaufstieg aus der alten Wasserversorgung - ich werde später darüber schreiben - in einem Basso Spaccanapolis stand, daß einst die „Backstage“ eines antiken Theaters gewesen. Archäologen hatten es aufgrund von Plänen um diese Wohnung herum vermutet, hatten, das ist noch keine zehn Jahre her, innen den Putz probehalber abgeschlagen, und eine römische Mauer kam zum Vorschein. Man kaufte den alten Leutchen die Wohnung ab und legte ganze Räume des Theaters frei; im Weinkeller lag der untere Zugang zur heute von neuen Bauten zerstörten Bühne sowie der Bereich für die Maske.
Etwas später brach einem benachbarten Zimmermann die Wand an seiner Tür zusammen, und ein weiterer Teil des Theaters wiedererschien, ein Eingang ins Theater selbst, fürs Publikum, nach über zweitausend Jahren. Die Vergangenheit quoll in die Gegenwart hoch, wie sich diese zuvor mit ihr verbunden, sich über sie geschrieben hatte, brach aus der erstarrten Lava der Gegenwart wie ein uraltes Magma.  Es wird nicht getrennt. Vorläufigkeit ist die Regel. Wenn Rom die Ewige Stadt sei, so wäre Neapel eine Stadt der fließenden Zeit, der Übergänge und Vermittlungen: die Stadt dynamischer Prozesse, entdinglichender nämlich. Als ich am Sonntag abend in der Kirche war, Maria SS. del Carmine, kam eine junge Frau in High Heels herein, um an der Messe teilzunehmen. Ihr Schritt durchdrang den Sang des Priesters. „Il Matrimonio è la tomba dell'amore“, sagte in den Katakomben des Heiligen Gennaro die schöne Führerin durch die Unterwelt: Die Ehe sei das Grab der Liebe. Ich werde darauf zurückkommen. Denn auch sie und ihr Spott, dieser jungen modernen, sich ihrer selbst bewußten Frau, meinten die Verdinglichung. Ewig ist nur das Blau des Golfs, und wir spazieren abends zum Meer oder sehen auch nur zu ihm hin, um uns dessen bewußt zu werden: es sinnlich zu erfahren, immer wieder neu. 
albannikolaiherbst - Dienstag, 16. April 2013, 23:55- Rubrik: Reisen
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
NEU ERSCHIENEN
Wieder da - nach 14 Jahren des Verbots:
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Wien
Donnerstag, 30. November 2017
CHAMBER MUSIC
Vorstellung der neuen Nachdichtungen
VERLAGSABEND >>>> ARCO
>>>> Buchhandlung a.punkt
Brigitte Salandra
Fischerstiege 1-7
1010 Wien
20 Uhr
NEUES
Die Dynamik
hatte so etwas. Hab's öfter im Kopf abgespielt....
Bruno Lampe - 2018/01/17 21:27
albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:45
Zwischenbemerkung (als Arbeitsjournal). ...
Freundin,
ich bin wieder von der Insel zurück, kam gestern abends an, die Wohnung war kalt, vor allem ... albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:38
Sabinenliebe. (Auszug).
(...)
So beobachtete ich sie heimlich für mich. Zum Beispiel sehe ich sie noch heute an dem großen Braunschweiger ... Ritt auf dem Pegasos...
Der Ritt auf dem Pegasos ist nicht ganz ungefährlich,...
werneburg - 2018/01/17 08:24
Pegasoi@findeiss.
Den Pegasus zu reiten, bedeutet, dichterisch tätig...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:50
Vom@Lampe Lastwagen fallen.
Eine ähnliche Begegnung hatte ich vor Jahren in...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:43
findeiss - 2018/01/16 21:06
Pferde
In dieser Nacht träumte ich, dass ich über hügeliges Land ging, mit reifen, dunkelgrünen, im Wind raschelnden ... lies doch das noch mal
dann stimmt auch die zeitrechnung
http://alban nikolaiherbst.twoday.net/s tories/interview-mit-anady omene/
und...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:38
lieber alban
sehr bewegend dein abschied von der löwin, der...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:27
Bruno Lampe - 2018/01/11 19:30
III, 356 - Merkwürdige Begegnung
Seit einer Woche war die Wasserrechnung fällig und ich somit irgendwie gezwungen, doch noch das Postamt ... Bruno Lampe - 2018/01/07 20:34
III, 355 - … und der Gürtel des Orion
Epifania del Nostro Signore und Apertura Staordinario des einen Supermarkts - Coop. Seit dem ersten Januar ... Bruno Lampe - 2018/01/03 19:44
III, 354 - Neujahrsnacht e dintorni
Das Jahr begann mit einer unvorgesehenen Autofahrt bzw. mit der Gewißheit, mir am Vormittag Zigaretten ... albannikolaiherbst - 2018/01/03 15:16
Isola africana (1). Das Arbeitsjournal ...
[Mâconièrevilla Uno, Terrasse im Vormittagslicht
10.32 Uhr
Britten, Rhapsodie für Streichquartett]
Das ...
JPC

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Zuletzt aktualisiert am 2018/01/17 21:27
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