Neu erschienen. Panoramen der Anderswelt.

Alban Nikolai Herbst / Alexander v. Ribbentrop
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KYBERREALISMNeu erschienen. Panoramen der Anderswelt.![]() [Umschlagsmotiv: >>>> Zazie: Conclave: >>>> Ausschnitt).] albannikolaiherbst - Dienstag, 21. Oktober 2008, 13:02- Rubrik: KYBERREALISM
Wie Fotos sind. An Diotima.Da ich kein unantastbares inneres Zentrum habe, kein einheitliches Ich, projeziere ich es in die Form einer Umgebung, die einem möglichen Ich den Rahmen gibt, so daß es nicht in seine, mit Freud gesprochen, Ich-Teile auseinanderfällt. Das eine sind die Dichtungen, man realisiert dieses Ich in ihnen, aber man verläßt sie wieder, wenn sie da sind: wie Kinder, die erwachsen werden, nabeln sich Kunstwerke ab und beginnen ihr Eigenleben (oder nicht, dann werden sie vergessen); so wenig wie Kinder taugt die Kunst deshalb dafür, sich zu identifizieren. Flüchtige Selbste, verstörte und/oder ungewisse schaffen sich darum Rahmen der Selbst-Materialisierung: wie Fotos sind, die man von sich anschaut, um sagen zu können: das bin ich. [Poetologie.] albannikolaiherbst - Dienstag, 12. August 2008, 07:25- Rubrik: KYBERREALISM
Kybernetischer Raum. Für hor.de. Kybernetischer Realismus, Strahlungen.Ich konnte bei Dir leider nicht kommentieren, doch fand ich heute morgen, als ich meinen Referrers folgte, dies: albannikolaiherbst - Montag, 9. Juni 2008, 06:16- Rubrik: KYBERREALISM
Tätowierte Penisse im erigierten Zustand.albannikolaiherbst - Samstag, 3. Mai 2008, 08:23- Rubrik: KYBERREALISM
Evolution & Menschmaschine (2). Der neue Ptolemäus.Man kann die Evolution als einen globalen Denkvorgang begreifen, der Zwischenergebnisse kennt und sie immer wieder, in seinem Schließverfahren weiterschreitend, verwirft, und Ergebnisse kennt, die ihrerseits stets vorübergehend, Zwischenergebnis nämlich, bleiben - die Erde als zentrales Gehirn, das seine Energie aus der Sonne bezieht, einen energetischen Input, vergleichbar der cerebralen Zufuhr von Sauerstoff und Glukose, umgeben wiederum von dezentralen Schichten entfernterer Hirnregionen, Mars, Jupiter, Neptun schließlich: das Sonnensystem, das die Erde nahezu zu einem geschlossenen macht, in dem sich Regelkreise drehen. Höchst selten gelangen da Störsignale hinein, Transzendenzen aus den Kometen. Der Denkprozeß läuft prinzipiell rein für sich, und er endet nicht, bevor jemand den Stecker zieht.
In diesem Modell ist Hardware nicht mehr wesentlich von der Software verschieden, und der Moral kommt eine ebenso steuernde Funktion zu wie den Atemprozessen, sie ist aber nicht über sie gestellt, sondern Faktor unter Faktoren (Information unter Informationen). Dadurch verliert sie das ihr Eigene, das Moralische-selbst nämlich. Substanz („Wesen“) wird flüssig, wird Teil eines strukturell verständlichen, nämlich evolierten Prozesses; ebenso ergeht es „dem“ Menschen als physische und psychische Erscheinungsform einer bestimmten Denkverbindung. So auch der Technik: Sie wird als Erscheinungsform neben Erscheinungsformen, die miteinander konkurrieren, ständigen Überlebenstests ausgesetzt und konkurriert deshalb auch mit dem Menschen. Vielleicht wird man eines Tages sagen, der, der das sagen wird, teile sich mit der Technik einen Vorfahren wie wir mit den Primaten. In diesem Modell hat es jede Erscheinung mit dem survival of the fittest zu tun, nur daß, was denn ein solcher „fittest“ sei, sich ebenfalls permanent verändert und in Bezug auf verschiedene Untersysteme seinerseits ganz verschieden ist. Werden die Untersysteme wirkend miteinander verbunden (etwa als „Globalisierung“), überlebt dasjenige „fittest“, das sich gegenüber dem anderen durchzusetzen versteht. Das muß nicht Kriege (Aus/Löschungen) bedeuten, es kann auch Infiltration, bzw. Synthese bedeuten und gelegentliche Mutationen umfassen, also Sprünge der Entwicklung, in denen sich ein- oder mehrfach parallele Entwicklungen amalgamieren. Das alles entspricht der Erfahrung. albannikolaiherbst - Montag, 7. April 2008, 09:02- Rubrik: KYBERREALISM
Die Deutsche Wikipedia und Carl Johannes Verbeen. Der Streit. Eine tro(n)janische Komödie. ERSTENS. Carl Johannes Verbeen. Wikipedia-Eintrag bis zum 20. 2. 2008. Verbeen (15a).Carl Johannes Verbeen (* 4. Mai 1922 in Amsterdam; † vermutlich 1994 im Libanon) war ein fiktionaler schweizerisch-holländischer Schriftsteller, dessen folgende Biographie und dessen Werke eine Erfindung des Schriftstellers >>>> Alban Nikolai Herbst sind. Alle folgenden Angaben beruhen auf einem Radioessay Herbsts vom April 2006, in dessen Zusammenhang es versäumt wurde, auf den fiktionalen Charakter Verbeens hinzuweisen.
Verbeen ist einer der „vergessenen Wilden“ der deutschsprachigen Literatur und Komponist. Sein Werk steht am Beginn der postmodernen Ästhetik und vereint hochgradig vitalistische, teils sexistische, teils esoterische Tendenzen mit einem bemerkenswerten Bilderreichtum und hoher Stilistik, in deren Ausprägung sowohl der literarische Symbolismus (etwa Lautréamonts) wie ein Expressionismus döblinscher Prägung maßgeblich eingeflossen sind. Daneben speisen sich die Romane und Gedichte offenbar aus dem persönlichen Erleben seiner zahlreichen Reisen insbesondere in den Orient. In seinen späten Jahren wurde Verbeen zum Verkünder einer neuen, durchweg eklektizistischen Religion, der sog Poesia Divina. Von der Kritik wird Verbeen, wenn überhaupt erwähnt, als Scharlatan betrachtet. Verbeen war der Sohn eines niederländischen Kaufmanns und dessen afghanischer Ehefrau. Schon als Kind kam Verbeen zusammen mit seiner Familie nach Frankfurt am Main. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde die Lebenssituation mit der Zeit immer schlimmer, so daß die Familie 1937 in die Schweiz emigrierte und sich in Zürich niederließ. Finanziell äußerst großzügig abgesichert, konnte sich Verbeen immer schon der Musik und Literatur widmen. Ausgedehnte Reisen führten Verbeen häufig in den Orient und in seinen späteren Jahren nach Südamerika, wo er von 1983 bis 1990 in Manaus, Brasilien lebte. 1964 hielt sich Verbeen einige Zeit in Teheran, Iran, auf. 1942 konnte er mit dem Gedichtband Chohan debütieren, hatte aber bis zu Schatten (1953) mit seinen Werken keinen Erfolg zu verzeichnen. Erst dieser Roman Schatten (1953) machte ihn kurzfristig berühmt. Doch schlug er ein Jahr später, nach der Uraufführung seines happeningartigen Theaterstücks "Hagen von Tronia ohne n" (Bern 1954), einen Schweizer Kritiker nieder und verletzte ihn schwer. Diese Tat wurde mit fünf Jahren Haft geahndet, welche Verbeen bis 1960 in der Zürcher Strafanstalt Regensdorf verbüßte. Seither wurde er in der deutschsprachigen Literaturgeschichte als persona non grata behandelt und kam praktisch nicht mehr darin vor. Während seiner Haft konvertierte Verbeen vom calvinistischen Christentum zum katholischen Glauben und setzte sich auch sehr intensiv mit religiösen Fragen auseinander. Als er nach Ende seiner Haftstrafe und einem Aufenthalt im Iran (1964; damals noch Persien) seine spätere Ehefrau Chagai kennenlernte, kam er mit dem Islam in Kontakt und konvertierte noch vor seinem befristeten Umzug nach Teheran zum Islam. Anlässlich eines Besuchs bei seinem Verleger Geert van Oorschot in Amsterdam lernte Verbeen den Schriftsteller Albert Vigoleis Thelen kennen. Als dieser zwischen 1960 und 1973 in Blonay bei Vevey das Gut „La Colline“ verwaltete, besuchte ihn Verbeen öfter mit Frau und Tochter. Thelen übersetzte nicht nur einige Werke von Verbeen, er schätzte ihn auch als Freund und Kollegen. Versuche Thelens, Verbeen mit Hans Werner Richter bekannt zu machen, schlugen anscheinend wegen beiderseitigem Desinteresse fehl. Als Komponist schuf Verbeen u.a. „Zelil“ (für großes Orchester), welches 1967 unter dem Dirigenten Ernest Bour auf den Donaueschinger Musiktagen seine Uraufführung erlebte. Bedauerlicherweise enthält das ansonsten sehr präzise Archiv der Donaueschinger Musiktage zwar einen Hinweis auf Ernest Bour, unterschlägt jedoch sowohl Verbeen wie sein Werk, als wäre es dort niemals aufgeführt worden ... Im Alter von 72 Jahren ist Carl Johannes Verbeen 1994 angeblich im Libanon verschollen. Werke [Bearbeiten] Chohan. Gedichte (1942) Krempel. Gedichte (1943) Schweine. Kurzgeschichten (1942) Tolle Trümmer. Gedichte (1946) Immer noch Trümmer. Beharrende Gedichte (1950) Erstes Streichquartett (1950) Gott. Gedichte (1952) Schatten. Roman (1953) Weshalb ich gerne impotent bin. Kampfschrift (1954) HAGEN VON TRONIA OHNE N, Eine Heitere Mythologie mit reichlich viel Blut (1954) Aus einer Zelle. Dostojewski-Meditationen (1957) Offener Brief an Johannes XXIII. (1959) Ihr seid Idioten. Romanfragment (1962) Chalil. Erotische Gedichte (1966) Zelil für großes Orchester (1967) ALLAH’S PEOPLE für Violine, Chor, kleines Orchester und Zuspielband (1971) Licht oder Die Verkündigung. Roman (1973) Sterben. Gedichte (1975) Geistliche Studien. Meditationen (1982) A onça espelhada , poemas (1983) Tupí, poemas (1984) Amor/Doust, poemas oriental-brasileiros (1985) POESIA DIVINA, Erbauungen (1988) Leben. Gedichte (1992) LEIDENSCHAFTLICH INS HELLE ERZÜRNT, Gedichte aus dem Nachlaß, hrsg. von Chagai Verbeen (1997) Weblinks [Bearbeiten] Alban Nikolai Herbst: >>>> Leidenschaftlich ans Helle erzürnt. Die vergessene Dichtung des Carl Johannes Verbeen, SWR2 2006 >>>> Ausschnitt aus Schatten (1953) "Verbeen bei Thelen": >>>> Übersetzungen aus fremden Sprachen Nr.11. Erster Produktionstag <<<< Zweiter Produktionstag <<<< Dritter Produktionstag <<<< Vierter Produktionstag <<<< albannikolaiherbst - Donnerstag, 6. März 2008, 14:34- Rubrik: KYBERREALISM
Die HEIDELBERGER VORLESUNGEN mit Diskussionen und Links auf sie.Nunmehr >>>> h i e r.
albannikolaiherbst - Montag, 21. Januar 2008, 05:36- Rubrik: KYBERREALISM
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"Dichter und Hackers sind Komplizen". Dritte Heidelberger Vorlesung (6). Mitten aus dem Text.![]() albannikolaiherbst - Mittwoch, 9. Januar 2008, 15:56- Rubrik: KYBERREALISM
Graphen der Erzählbewegung. Dritte Heidelberger Vorlesung (5). Aus der Erweiterung des Anfangs.Nun schleppt nämlich schon der Begriff des Regelkreises Täuschendes bei sich mit; es ist treffender, von Regelspiralen zu sprechen. Der sich über sie herstellende Eindruck ist der von >>>> Sprüngen – etwas das wir, zum Beispiel bei Mutationen, auch aus der Naturgeschichte, vor allem aber aus der Quantenphysik "kennen". Insoweit untergräbt ein Kybernetische Realismus die Linearität, als er nicht stetig ist: zwischen dem scheinbaren Wiederanfang und dem tatsächlichen Neuanfang klafft eine Lücke.
![]() Man kann sich das durch ein Gedankenspiel, also ein Modell, klarmachen, das die Spirale selbst sich in einer Vierten Dimension, nämlich der Zeit, auffalten läßt. Was wir sehen, ist gemeinhin d a s, weil wir aus unserer subjektiven Zeit, unserer, nennte Whitehead das, Epoche, und n u r aus ihr, auf die Prozesse sehen: ![]() ![]() ![]() HV 4 <<<< albannikolaiherbst - Montag, 7. Januar 2008, 11:31- Rubrik: KYBERREALISM
Moral. Dritte Heidelberger Vorlesung (4). Aus den nächsten Skizzen der Fortsetzung.Wir leben in einer Zeit direkter aufeinandertreffender Widersprüche und A-Historizitäten, als das jemals anderswo der Fall gewesen ist. Man könnte allenfalls, aber selbst da sind die historischen Ungleichzeitigkeiten vergleichsweise lächerlich, das 16. Jahrhundert und den Einfall der technologisch überlegenen Spanier in die mittel- und südamerikanischen Kulturen zum Vergleich herbeiziehen. Den Prozeß aufeinanderrückender Ungleichzeitigkeiten nennen wir heute Globalisierung. Es scheint mir, um eine literarische Leitbedeutung wiederzuerringen, unabdingbar zu sein, daß die poetische Ästhetik sich nicht nur den Globalisierungsprozessen, sondern den von ihnen betroffenen Seelen anzunähern und ihnen zu entsprechen versucht. Das geht nicht ohne ein spürbares und oft schmerzhaftes Knirschen im Gefüge der Konstruktionen ab. Es hat aber zugleich den ungemein poetischen Reiz eines Stromes der Erzählungen von Gleichzeitigkeiten.
Stellen Sie sich einen letztlich in mittelalterlichen, ja vormittelalterlich-tribalen Sozialstrukturen lebenden gläubigen Islami vor, über den die volle Flut der westlichen... ich bin mir nicht sicher, ob ich „Freizügigkeit“ schreiben darf... über den jedenfalls so etwas mit vollen Pranken hinüberschwappt. Und stellen Sie sich vor, daß derselbe Mann Waffen an die Hand bekommt, die dem historischen Stand seiner Entwicklung in gar keiner Weise entsprechen, schon allein, weil er die bewußte Erfahrung von Abschreckung und Kaltem Krieg nicht in einer Weise hat mitmachen können, wie sie uns geradezu schon in die Genetik gerutscht ist. Stellen Sie sich also sein Recht vor, und stellen Sie sich gleichzeitig unser Recht vor mitsamt den Errungenschaften eines Gesellschaftsvertrages und überhaupt der Entwicklung imaginärer autonomer Subjekte. Beide Rechte s i n d Rechte, aber sie schließen einander praktisch aus. Das gilt insgesamt für verschieden geerdete Moralsysteme, die nun alle hautnahst aneinanderhocken und miteinander einen Modus finden müssen, sich weiterzuentfalten - oder aber sie sterben ab. Das ergibt einen ungemein reichen Stoff. Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Griffe uns eine außerirdische, uns technisch weit überlegene Zivilisation an und verlangte, wir möchten doch, weil wir noch unentwickelt seien, auf unsere moralischen Errungenschaften, etwa die Menschenrechte, verzichten, gar kein Zweifel, daß wir das als eine hochfeindliche Intervention betrachten und uns mit sämtlichen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen zur Wehr setzen würden. Um sich klarzumachen, was ein multiperspektivisches Erzählen bedeutet, wie es der Kybernetische Realismus im Sinn trägt, und worauf es hinauswill, müssen Sie sich nur eben in eine solche Situation, aber auch in diejenigen hineinversetzen, die wir als Usurpatoren erleben würden, indem sie über unsere Kultur mit der massiven, auch durchaus mit Militär drohenden Gewalt ihrer Form von Befreiung herfallen. Das ist auf b e i d e n Seiten ein enormer tragödischer Stoff. Es läßt sich bereits hier erkennen, wie der antike Tragik-Begriff bis in unsere Tage ungebrochen hineinstrahlt. Um ihn allerdings herauszulösen, bedarf es eines hochrelativierenden Blicks auf die Moralsysteme, also auch auf uns selbst, die wir mindestens einem davon tief angehören. Die geforderte Relativität ist insofern auch eine des Ichs, also des Erzählers oder besser: der Erzählfigur - und sie führt abermals in die alte Fragestellung nach dem auktorialen oder subjektivistischen Erzähler zurück. Auch hier ist das Grundmodell ein nach Spiralenart ausgedrehter, vorantreibender Zirkel. HV 3 <<<< albannikolaiherbst - Donnerstag, 3. Januar 2008, 12:22- Rubrik: KYBERREALISM
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